Geschichte des Stadtteils
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Angeregt durch den Gedanken auch Großstadtmenschen naturnahes Wohnen zu ermöglichen, ging man in Karlsruhe schon 1907 mit dem Bau der Gartenstadt Rüppurr neue Wege der Stadtteilgestaltung. Etwas ähnliches stellte man sich auch für die Bebauung der Weiheräcker vor.
Die ersten Häuser in diesem Wohngebiet waren der sogenannte "Elsässerblock" der unter Federführung der "Gemeinnützigen Siedlungsgenosenschaft vertriebener Elsaß-Lothringer" (später "Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft Weiherfeld) 1923 entstand. Als die Bahn ein Großteil ihrer Baugrundstücke an Bahnbedienstete verkaufte, setzte um 1930 auch die private Bautätigkeit im Weiherfeld ein.
Im Jahr 1940 verschmolz die Siedlungsgenossenschaft auf staatlichen Druck mit dem "Mieter-und Bauverein Karlsruhe", der die 20 Häuser der Elsässersiedlung im Weiherfeld und zwei Läden mit allen dazugehörigen Verpflichtungen übernahm. Bis zum heutigen Tag ist der "Mieter-und Bauverein" bemüht, diesen Baukomplex zu pflegen, zu restaurieren und die Wohnqualität zu verbessern.
1913: Die ersten Pläne für die neue Siedlung liegen im August vor. Der Siedlungsplan bestand im wesentlichen aus einem rechteckigen Raster, das nach dem Achsenkreuz Neckar-Enzstraße orientiert ist. Die Umsetzung der Pläne wird durch den Ersten Weltkrieg verzögert.
1920: Baubeginn der Straßen. Sie tragen alle die Namen von badischen Flüssen oder von Bergen des Schwarzwaldes.
Januar 1922: Gründung der "Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft vertriebener Elsaß-Lothringer" mit dem Ziel, für die aus Elsaß-Lothringen vertriebenen Deutschen Wohnraum zu schaffen.
Mai 1922: Die Siedlungsgenossenschaft veranlaßt die Bebauung im Gebiet Weiheräcker.
November 1923: Die ersten 36 Wohnungen an der Neckarstraße sind bezugsreif. Im selben Jahr fand die Gründung des „Bürgerverein Weiherfeld“ statt.
Juli 1927: Einweihung des dritten und letzten Bauabschnittes. Der Komplex zwischen Neckar-, Main-, Enz- und Dreisamstraße, der sogenannte "Elsässerblock" mit insgesamt 92 Wohnungen, ist fertiggestellt. Das Gebiet wurde hauptsächlich mit zweigeschossigen Gruppen- und Einzelhäusern mit Walmdächern bebaut. Architekt war der Elsässer Julius Frommholz.
In einer Sonderbeilage des Karlsruher Tagblatts vom Sonntag, den 24. Juli 1927 ist anlässlich der
Einweihung des dritten Bauabschnittes die Rede von Materialpreiserhöhungen und anderen widrige
Umstände, die beinahe den Beginn des dritten Bauabschnittes vereitelt hätten. Um so erfreulicher sei es, daß nun der ganze Komplex bebaut ist. Zitat: "Die Genossenschaft besitzt nun 92 Wohnungen, welche hell, luftig und sonnig sind und mit ihren Markisen, Loggias und Veranden einen gar freundlichen Eindruck machen, in welchen auch die Bewohner ihre Bedrängnisse aus der Vertriebenenzeit gar wohl vergessen können."
Im Jahr 1928 fährt der erste Bus vom Karlsruher Rathaus zum Weiherfeld.
(Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv, Vortrag von Dr. Heinz Schmitt, und Mieter- und Bauverein "60 Jahre Weiherfelder Block")
Weitere Informationen (Link zu "Tag des offenen Denkmals"):
Ev. Friedenskirche