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08.03.2024

BNN: Rettung des Oberwaldbads ist in Sicht

BNN Karlsruhe, Donnerstag, 7. März 2024, Seite 21


 

Stadt möchte Zuschüsse für Sportverein PSK beim Betrieb des Hallenbads erhöhen

Karlsruhe. Babyschwimmen, Seepferdchen, Wassergymnastik für Schwangere und zur Stärkung der Rückenmuskulatur sowie Anfängerkurse für Erwachsene: Seit Anfang März bewirbt der Sportverein PS Karlsruhe sein Kursangebot im Oberwaldbad. Bislang enden alle Kurse im Juli. Doch das könnte sich bald ändern. „Das Bad wird erhalten bleiben“, betont Bäderdezernent Martin Lenz am Dienstagabend in der Sitzung des Hauptausschusses. Offen sei nur noch, wie viel Geld die Stadt dafür in die Hand nehmen müsse.

„Nun liegt ein Betriebskonzept vor, mit dem wir arbeiten können.

Oliver Sternagel

Geschäftsführer Bäderbetriebe

Mit der Ansage von Lenz endet auch eine monatelange Debatte um die Zukunft des Traditionsbades. Am 28. November gibt der PSK bekannt, dass er den Betrieb des Bades wegen gestiegener Kosten und zu geringer Unterstützung Ende Juli einstellen will. Es folgt ein öffentlicher Aufschrei der Entrüstung, mehrere Parteien, Schulen und der Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock fordern den Erhalt des Bades, dazu unterzeichnen über 2.800 Unterstützer eine entsprechende Online-Petition.

Im Hauptausschuss spielt Lenz das öffentliche Ringen um den Weiterbetrieb herunter. „Mit nur 100.000 Euro pro Jahr haben wir hier ein funktionierendes System mit vielen Schwimmkursen und einer enormen Sozialrendite“, sagt Lenz. Solch ein Konzept dürfe nach dem Prinzip „Never stop a running system“ nicht infrage gestellt werden.

Künftig werde die Stadt aber etwas mehr Geld in die Hand nehmen müssen, stellt Lenz klar, das hätten Gespräche mit dem PSK und dem Bad-Eigentümer Wohnstift Karlsruhe gezeigt. Genaue Zahlen will Lenz in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 9. April präsentieren. Eine exorbitante Steigerung des Zuschusses erwartet er nicht, die Frage sei noch, wie genau der Weiterbetrieb finanziert werden könne.

Aufmerksamer Beobachter auf der Besuchertribüne im Bürgersaal ist Stefan Schwärzler. Der Vorsitzende des PSK-Aufsichtsrats hält ständig Blickkontakt mit Lenz, einmal versichert sich der Bürgermeister sogar, ob er nicht schon zu viel aus den internen Beratungen verraten hat.

Nach dem Ende der öffentlichen Sitzung macht Lenz dann noch Schwärzler mit dem Karlsruher Bäderchef Oliver Sternagel bekannt. „Nun liegt ein Betriebskonzept vor, mit dem wir arbeiten können“, sagt Sternagel im Gespräch mit dieser Redaktion. Seiner Einschätzung nach sei in der Debatte um das Oberwaldbad in den vergangenen Monaten zu viel Wind aufgewirbelt worden, niemand habe ernsthaft an ein Ende des Betriebs gedacht.

Allerdings beziehen die Bäderbetriebe in mehreren Stellungnahmen auf Gemeinderatsanträge nach kurzfristigen und langfristigen Betriebsperspektiven keine klare Position und verweisen stattdessen auf freie Beckenkapazitäten für das Schulschwimmen in anderen Hallenbädern. Laut dem ursprünglichen Fahrplan der Stadtverwaltung soll die Zukunft des Oberwaldbades erst Ende Juni in der Sitzung des Bäderausschusses diskutiert werden.

Doch der Gemeinderat will sich nicht so lange hinhalten lassen und fordert bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine klare Aussage des Bäderdezernats. Mehrere Mitglieder des Gremiums machen dabei klar, dass eine Schließung des Bades kurz vor den Kommunalwahlen am 9. Juni mit ihren Fraktionen nicht zu machen sei.

In der Februarsitzung des Hauptausschusses bringt Lenz noch den möglichen Kauf des Oberwaldbades ins Spiel. Die Aussage schlägt hohe Wellen, SPD und CDU stellen klar, dass für ihre Parteien ein Kauf des Bades nicht zur Debatte steht. Einen Monat später rudert der Bürgermeister zurück und sagt, dass seine ironische Bemerkung falsch interpretiert worden sei.

Alleine mit höheren Zuschüssen für den Sportverein kann das Oberwaldbad aber nicht gerettet werden, sagt Lenz nach der Sitzung gegenüber dieser Redaktion. Über kurz oder lang müsse das Bad saniert werden, das betonen die Bäderbetriebe bereits in einer Stellungnahme auf die ersten Anträge zum Erhalt des Bades.

In der Stellungnahme ist noch von 400.000 Euro in den kommenden zehn Jahren zu lesen. Nun spricht Lenz sogar von 800.000 Euro. Sorgen bereiten ihm solche Summen aber nicht. „Das muss alles nicht sofort gemacht werden“, sagt er. Details gebe es dann in einem Monat in der nächsten öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses.


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