Anmelden

Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock

Aktuell Archiv Veröffentlichen Abonnieren

< zurück

15.01.2024

BNN: Woher kommt die Statue im Weiherwaldsee?

BNN Karlsruhe, Samstag, 13. Januar 2024, Seite 31


 

Geheimnisvolle Plastik zeigt den Hindu-Gott Ganesha / Umweltbehörde befürchtet Störung der Vogelwelt

Karlsruhe. Eine geheimnisvolle Statue sorgt immer wieder bei Spaziergängern im Weiherwald zu Staunen, Rätselraten und Kopfzerbrechen. Da lugt urplötzlich in der vertrauten Umgebung der Weiherwaldseen eine Holzstatue hervor, die fremdartig erscheint. Sie mutet mit ihrem auffallenden Elefantenkopf asiatisch an. Tatsächlich handelt es sich um eine hinduistische Figur, halb Mensch, halb Elefant, und wohl Ganesha, den hinduistischen Elefantengott, darstellt.

Der gilt als „Herr der Hindernisse“ und ist sowohl für deren Entstehung als auch Beseitigung zuständig. Ihm zu Ehren werden weltweit von Gläubigen Hindus Feste gefeiert und Süßigkeiten geopfert. Doch nicht jeder freut sich über die exotische Plastik im heimischen Biotop Weiherwald beziehungsweise ihre immer zahlreicher werdenden Besucherinnen und Besucher.

BNN-Recherchen nach war die Existenz der asiatischen Gottheit im Weiherwald allerdings ohnehin den meisten Bürgern nicht bekannt, obwohl sie bereits seit einigen Jahren stumme Wache im Biotop hält. In den anliegenden Geschäften etwa wusste man nichts von dem Kunstwerk; auch der zuständige Revierförster René-Sascha Hotz hatte sie bisher noch nicht ausgemacht. Allerdings ist er erst kurz in dem Gebiet tätig.

Der Bürgervereinsvorsitzende Dammerstock-Weiherfeld, Joachim Hornuff, zeigte sich ebenfalls zunächst überrascht von der Existenz einer hinduistisch inspirierten Plastik in „seinem“ Wald. Bei seinen Nachforschungen traf er auf Cornelia Buchta, die als „Naturguckerin“ zusammen mit Paul Thomas regelmäßig mit ihrem Newsletter „Was ist los im Weiherwald?“ über das ökologische Geschehen im Quartier informiert. Buchta engagiert sich als Naturschutzbetreuerin des Naturschutzbundes Nabu und verrichtet ehrenamtliche Naturschutzdienste im Weiherwald. Auch ihr ist der Schöpfer oder die Schöpferin der Elefantengottstatue unbekannt.

Von Ferne habe sie vor einiger Zeit allerdings Leute beobachtet, die die Figur wohl platziert hätten, habe aber keine Gelegenheit gehabt, sie anzusprechen. Durch einen Sturm wurde die Statue einmal umgeweht und lag dann einige Zeit im Ufergebüsch. Ein Spaziergänger hatte sie entdeckt und wieder aufgestellt. Dieser Mann, der nicht identisch mit dem Schöpfer der Figur sei, habe die Statue auch stilecht mit Girlanden geschmückt, um mehr Interessenten anzulocken.

Genau dies aber wird von der Umweltbehörde nicht gewünscht, da die Inseln, in deren Bereich die Statue steht, als ausgewiesenes und wichtiges Vogelrückzugsgebiet sowie als Brutplatz geschützt sind. Ein wiederholtes Betreten aus Neugierde oder zum Fotografieren, so habe man den Bürger informiert, sei störend für die sensible Tierwelt.

Der Bürgerverein könnte sich für die exotische Plastik etwa einen Standort im Ostauepark mit den dortigen Wasserflächen vorstellen, der außerdem noch die Nähe zum Karlsruher Garten der Religionen aufweist.

 

 


Kommentare


Kommentieren

Um Kommentare einzugeben, müssen Sie sich anmelden.

Email facebook twitter