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03.09.2022

Bürgerverein: Pressemitteilung August 2022-2 - Rad Schnellweg

Kommt eine Fahrrad-Südtangente durch Weiherfeld-Dammerstock?

Im Nachgang zu unserem Bewohner-Treffen am 22. Juli, um das Thema: Radschnellweg (RSW) mitten durch unseren Stadtteil zu diskutieren, hatte die BNN in einem Bericht zum RSW Karlsruhe-Ettlingen einem Vertreter des ADFC (Allg. Deutscher Fahrrad-Club), der die sicherlich notwenige Verkehrswende vor allem darin sieht, dass wie einst in China individuell nur noch mit dem Fahrrad gefahren wird, Gelegenheit gegeben, darzulegen, weshalb es kein Problem ist, mehrere tausend Fahrradfahrer täglich durch unseren Stadtteil fahren zu lassen, quer zu unserer einzigen zentralen Verbindung zwischen Weiherfeld und Dammerstock mit Belchenstraße/Nürnberger Straße.
Nachgelegt hat die BNN noch mit einem Radler-Newsletter, in dem unser Stadtteil pauschal als rückständig im Bestreben, den Fahrradverkehr zu fördern, qualifiziert wird. Auch eine Initiative, die sich ‚Critical Mess‘ nennt und mit vielen Fahrrädern dieser Tage mit Polizeibegleitung (!) durch den Stadtteil fuhr, erfindet auf ihrer Webseite Einwände gegen den RSW innerhalb unseres Wohngebiets, die gar nicht erhoben werden, wohl um durch Fake-News Stimmung zu machen. Unsere tatsächliche Interessenvertretung für die Fußgänger, insbesondere Kinder (Grundschulweg, Kindergärten, Albspielplatz) und ältere Bewohner sowie die vielen Fahrradfahrer aus dem Stadtteil (zunehmend auch Lastenräder als Kindertransport), die den geplanten RSW kreuzen werden, werden schlicht unterschlagen.
Die weiteren Nachteile der im Kern überflüssigen RSW-Planung KA-Ettlingen außerhalb bestehender Straßen und Wege, die ohne weiteres für Fahrräder ertüchtigt werden könnten, in Bezug auf Eingriffe in die unversiegelte Natur unseres Erholungsraums, auf dem nicht unwesentlich die Beliebtheit des Wohnens im Karlsruher Süden beruht, durch weitere Versiegelung und Eingriff in Schutzgebiete (so werden die Salmenwiesen in Rüppurr als Ausgleich für den Eingriff ins Naturschutzgebiet Albtal für den dortigen Bau eines Regenrückhaltebeckens aufgewertet), soll hier nicht näher eingegangen werden. Es ist ein eigenständiges Diskussionsfeld, wenn die Ökologie des menschlichen Fahrrads mit der der Tier- und Pflanzenwelt kollidiert.

Über die Überschrift des Berichts haben Sie sich möglichweise gewundert. Sie bezieht sich auf die wiederholte Aussage des ADFC-Vertreters, ein RSW sei keine Fahrrad-Autobahn. Die älteren Einwohner können sich erinnern, wie vor 50 Jahren die Kfz-Südtangente von Verwaltung und Politik schöngeredet wurde als geringe Verkehrsbelastung (30.000), da noch eine Nordtangente folgt, und es sei nur eine innerstädtische Verteilerschiene. Und was hören wir Tag und vor allem in der Nacht? – den Ersatz einer in Mittelbaden fehlenden Autobahnquerspange A5-A61 mit über 90.000 Fahrten und unzähligen Lkws, der sich Südtangente nennt, aber innerhalb des Stadtgebiets verläuft.
Liegt es da nicht nahe, eine Parallele zur verniedlichten RSW-Planung mitten durch den Stadtteil zu ziehen, angesichts einer zunehmenden Fahrgeschwindigkeit durch E-Bikes und dem Ziel, eine attraktive Route zu sein, die die Zahl der Fahrenden deutlich steigern soll?
Gewiss, laut dürfte der RSW nicht sein, aber liegt in diesem Fall nicht darin das Problem für die Querenden, wenn der Bremsweg ohne Selbstgefährdung nach Internetrecherche für E-Bikes bei ca. 15 m liegt? Wie viele der RSW-Fahrer, insbesondere auf dem Arbeitsweg, werden sich zudem mit Ohrstecker und Musik, wie vom Pkw gewohnt, die Fahrzeit verschönern, was vermutlich die Aufmerksamkeit noch reduziert? Und die zahlreichen sportlich orientierten Rennradfahrer, die schon jetzt hier durchfahren, können auf einem RSW legal im Pulk schneller fahren, als es außerhalb die Tempo-30-Zone zulässt.

Zur Klarstellung sei angefügt, dass es die Planung einer Fahrrad-Südtangente tatsächlich gibt. Diese soll jedoch von Ost nach West (Durlach – Mühlburg) neben der Kfz-Trasse bei uns auf dem doch recht schmalen und auch von Fußgängern benutzten Langenbruchweg führen. Wäre es von den Ideengebern zur Gestaltung der Verkehrswende in Karlsruhe zugunsten der Fahrradfahrer nicht überzeugender und hätte viele Vorteile im Karlsruher Süden, wenn die Kfz-Südtangente, in unserem Abschnitt eine Kreisstraße, zwischen den Abfahrten Ottostraße im Osten und Bulacher Kreuz im Westen, passend zum Rückbau von Herrenalber Straße/Ettlinger Allee, auf eine Fahrbahn je Richtung reduziert würde und die beiden freiwerdenden Spuren als Fahrrad-Südtangente umgestaltet werden?

Joachim Hornuff, 1. Vorsitzender BV Weiherfeld-Dammerstock

 

 


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