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18.08.2022

Bürgerverein: Pressemitteilung August 2022 - Radschnellweg, Lastenrad, Ökumenischer Rat

Liebe Mitbewohner in Weiherfeld-Dammerstock,

der Einladung des Bürgervereins am 22. Juli zum Thema Radschnellweg (RSW) als Fahrradstraße mitten durch unseren Stadtteil waren mit ca. 60 Personen erfreulich viele gefolgt und haben damit gezeigt, dass die Planung des Regierungspräsidiums (RP) unser Wohnumfeld ähnlich berühren kann, wie in den 70er Jahren die Planungen der Südtangente. Seinerzeit wurde die Bevölkerung mit Aussagen beruhigt, die dann doch nicht eingetroffen sind.
Viele Argumente, die der Bürgerverein während des bisherigen Planungsprozesses gegen die RSW-Planung durch Weiherfeld-Dammerstock schriftlich vorgebracht hat, wurden durch die Anwesenden in ihren Wortbeiträgen bestätigt. Die Sorge gilt primär den Fußgängern darunter viele Kinder und ältere Menschen, die im Falle einer Route durch ‚Links der Alb‘, und dies ist die Route die schon in der Machbarkeitsstudie dargestellt ist, auf den vielbenutzten Querungen zwischen Weiherfeld und Dammerstock beeinträchtigt oder, bei hohen Geschwindigkeiten der Fahrradfahrer (insbesondere durch E-bikes und Rennräder) bei einer Bevorrechtigung, gar gefährdet werden.
Die anwesende Vertreterin des RP ist entgegen der ursprünglichen Absicht, da für das RP das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung formal abgeschlossen ist, dankenswerterweise auf die kritischen Stimmen eingegangen, überzeugt, dass der Radschnellweg keine erheblichen Nachteile für den Stadtteil mit seinem ruhigen Wohncharakter bringen wird, hat sie den Reaktionen nach nicht. Neu war die Information, dass ein RSW jetzt zu 100 % als RSW zu planen ist, was bedeuten würde, der RSW-Standard müsste auch innerhalb des Wohngebiets, wo bisher eine Fahrradstraße mit geringeren Ansprüchen an Breite und mit zulässigem Kfz-Verkehr ausreichen würde, wenn der Streckenanteil bis zu 20 % beträgt, realisiert werden. Auf Nachfrage wurde aber auch bestätigt, dass es nicht ausgeschlossen ist, das Projekt aufzugeben, wenn die noch zu bewertenden Widerstände aus Natur- und Menschenschutz zu groß sind.
Als verträglich wurde nur die Variante entlang der DB-Gleise angesehen, was sich auch mit der Sicht der BG Rüppurr deckt. Einigkeit bei den Teilnehmern bestand ganz überwiegend in der Ablehnung einer Planung entlang des Reiherbachs in den Feldern neben dem jetzigen Spazierweg. Daher wird auch die Planung der Stadt Karlsruhe für eine ins-besondere an der Belchen-/Nürnberger Straße bevorrechtigte Fahrradstraße in ‚Links der Alb‘ weiterhin kritisch gesehen. In Aussicht vom RP wurde gestellt, dass eine Querungs-hilfe (Bedarfsampel, Zebrastreifen) an der Stelle nicht ausgeschlossen ist. Ob dies realistisch ist, war vom anwesenden Vertreter des Stadtplanungsamts, der hier die Planung hat und bisher nur eine Ampel für den ÖPNV-Bus erforderlich hält, nicht zu vernehmen, der aber betonte, dass die Einrichtung der Fahrradstraße ohne Zusammenhang mit der RSW-Planung sei.

Ein besonderes Anliegen wurde in Stellungnahmen deutlich, die Wege im Albgrün für Fahrradfahrer zu sperren, deshalb hatte der Bürgerverein anfänglich eine Fahrradstraße in ‚Links der Alb‘ analog ‚Rechts der Alb‘, d.h. ohne Vorfahrtberechtigung, auch unterstützt. Dem steht unverständlicherweise eine Karlsruher Regelung für diese Art Wege nach Auskunft des Ordnungsamts entgegen, auch wenn es z.B. am Albradweg im Bereich Grünwinkel oder in Rüppurr südlich des Friedhofs durchaus möglich ist.
Es wäre sicherlich im Interesse unseres Stadtteils, wenn sich der Planungsausschuss und/oder der Gemeinderat nochmals mit der Gesamtsituation befassen würden, damit vom Angebot einer Bewohnerin, sich an Demonstrationen zu beteiligen, kein Gebrauch gemacht werden muss.

Eine positive Seite des Fahrradfahrens sind die Lastenfahrräder, um Pkw-Fahrten zu vermeiden. Deshalb nochmals der Hinweis, dass derzeit an der Gropius-Apotheke, herzlichen Dank für die Unterstützung, ein Lastenfahrrad von ‚Lastenkarle‘ kostenfrei ausgeliehen werden kann. Das Ergebnis der Nutzung wird zeigen, ob es einen Bedarf gibt, der eine Anschaffung durch den Bürgerverein mit finanzieller Unterstützung durch Bürger und Stadt rechtfertigt. Erfreulich ist, dass sich bereits eine Gruppe gefunden hat, die die Betreuung übernehmen will.
Eine weitere Gelegenheit, ein Lastenfahrrad zu testen, ergibt sich am Freitag, 23. September auf dem Wochenmarkt ab 10 Uhr an der Friedenskirche. Hier wird die KEK (Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur der Stadt) neben einem E-Lastenfahrrad auch für eine Energieberatung (wir sind derzeit eines der Energiequartiere der Stadt) sowie zur Kfz-E-Mobilität, geplant ist auch die Möglichkeit für Testfahrten, zur Verfügung stehen.

Die Friedenskirche steht bereits am Sonntag, 4. September in der öffentlichen Aufmerksamkeit, wenn im Rahmen der Tagung des Ökumenischen Rates in Karlsruhe von hier der Festgottesdienst mit unserer Pfarrerin Frau Covolo im TV übertragen wird. Ökumene der beiden Gemeinden mit den Pfarrern Covolo und Ehret (St. Franziskus) in unserem Stadtteil hat sich bereits 2019 in einer „Rahmenvereinbarung für ökumenische Partner-schaft“ (zusammen mit den Rüppurrer Gemeinden) niedergeschlagen einschließlich ei-nes Zusammenwirkens „nach außen“, wodurch, so ist zu hoffen, unser Stadtteil insgesamt profitieren kann, weshalb der Veranstaltungsort nicht besser hätte gewählt werden können.
Bitte beachten Sie, dass in der Vorbereitung der Markt am Freitag, 2. September entfällt.

Es grüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen einen guten Start in den Herbst, der hoffentlich nicht das befürchtete Corona-Szenario bringen wird, dafür aber endlich wieder Frieden für eine selbstbestimmte Ukraine
Joachim Hornuff, 1. Vorsitzender



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