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05.05.2021

Bürgerverein: Rückmeldung an die Stadtverwaltung bezüglich BNN Artikel „Kritiker fordern Stopp der Planungen"

Brief vom 29. April 2021 an Frau Prof. Dr. Karmann-Woessner und Herr Bürgermeister Dr. Käuflein:
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Guten Tag Frau Prof. Dr. Karmann-Woessner und Herr Bürgermeister Dr. Käuflein,

mein Schreiben bezieht sich auf die Berichterstattung in den BNN zur Übergabe einer Unterschriftensammlung des Freundeskreises ‚Rotes Haus‘. Die Unterschriften wurden mit Informationen durch den Freundeskreis gesammelt, die nicht der Realität der Planung entsprechen. So wurde insbesondere plakativ abschreckend die Wand des Gebäudes nahezu in der Höhe des Roten Hauses (12,5 m), damit ca. 1/3 zu hoch, und schwarz dargestellt.

 Rotes Haus Bebauung Nachbargelände

Für das Rote Haus als Denkmal ist ein neutraler, teilweise begrünter (kleinklimarelevant) Abschluss nach Süden eher von Vorteil gegenüber der jetzigen Bebauung, da es das Gebäude in seiner Prägnanz städtebaulich betont. Entsprechend sind auch die Entwürfe für den Festplatz durch das StplA abgestellt, in dem Sichtachsen auf das Gebäude ermöglicht werden. Die nahezu geschlossene Wand kommt zudem der Ruhe der nach Süden ausgerichteten Gärten (kein Einblick) entgegen, zumal der Abstand zum Roten Haus im Minimum ca. 13 m beträgt. Dem Roten Haus kommt in der vorliegenden Planung auch entgegen, dass der Liefer- und Einkaufsverkehr sich damit auf der abgewandten Seite befindet. Aus dieser Sicht erscheinen die Einwände, das Gebäude-Denkmal Rotes Haus bezogen, für andere Interessen vorgeschoben.

Als Denkmal ist das Rote Haus ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude, das sich mit den geplanten Versorgungseinrichtungen vor und hinter dem Haus gut ergänzt. Der geplante Einkaufsmarkt entspricht in Höhe und Volumen anderen Bestandsgebäuden im Umfeld (benachbarte ehemalige Landesbildstelle mit 11,5 m) und bleibt dabei mehrere Meter unterhalb des Giebels Rotes Haus.
Für den Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock ist eine stadtteilnahe Versorgung dringendst erforderlich, nachdem auch der kleine Supermarkt Ende 2019 geschlossen wurde und für den täglichen Bedarf nur noch ein Metzger und mehrere Bäcker zur Verfügung stehen. Dies entspricht nicht unserem Ziel, den Pkw-Bedarf im Stadtteil zugunsten von Radfahrten, zu Fuß gehen oder Car-sharing zu reduzieren. Dieser stadtteilnahe Versorgungsbedarf wurde daher in den Städtebaulichen Entwurf des StplA aufgenommen mit zwei alternativen Realisierungsmöglichkeiten: Direkt vor dem Roten Haus Richtung Dammerstock oder zurückhaltender dahinter durch das Interesse eines privaten Bauherrn, einen Markt zu errichten.

Die Planungsalternativen beim Städtebaulichen Entwurf waren Gegenstand zweier Veranstaltungen der Bürgerbeteiligung, in denen die Alternative Einkaufsmarkt außerhalb des Festplatzes mit Giebeldachhäusern auf diesem von den Teilnehmern mehr Zuspruch erhielt. Gegen die Planung Einkaufsmarkt sind mir keine Einwände in Erinnerung.
Die Bürgervereine Rüppurr und Weiherfeld-Dammerstock wurden frühzeitig in die Planung des privaten Bauherrn einbezogen und haben diese begrüßt, da so eine kurzfristige Realisierung möglich wird, während für den Festplatz noch eine längere Verfahrenszeit zu erwarten ist, sofern es überhaupt zu einer Realisierung kommt und der Platz vor dem Denkmal statt dessen in einem diesem unwürdigen Zustand als Kfz-Abstellplatz verbleibt.

Für eine Verzögerung der anstehenden Baugenehmigung, sofern alle baurechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, ist kein sich aus der Umgebung herleitender objektiver Grund ersichtlich. Eine zügige Genehmigung wäre deshalb im Sinne einer Verbesserung der Nahversorgung zu begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hornuff
1. Vorsitzender Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock e.V.,
Scheibenhardter Weg 38
76199 Karlsruhe

Nachtrag:
BM Käuflein hat geantwortet, dass er in Vertretung des verhinderten zuständigen BM Fluhrer anwesend war.
Frau Karmann-Woesner ist Leiterin des Stadtplanungsamts. Verfahren zu Baugenehmigungen sind beim Bauordnungsamt angesiedelt.

 

 


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