Anmelden

Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock

Aktuell Archiv Veröffentlichen Abonnieren

< zurück

02.04.2020

BNN: Wertstofftonnen werden wieder geleert - Mentrup kündigt dreiwöchigen Turnus an

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 02.04.2020      Seite 17

 

Von unserem Redaktionsmitglied Wolfgang Voigt

Ab Montag, 6. April, gibt es wieder regelmäßige Leerungen der Wertmüll- und Papiertonnen. Das kündigte OB Frank Mentrup in der ersten Video-Pressekonferenz der Rathausgeschichte an. Statt des bisherigen zweiwöchigen Turnus wird die Müllabfuhr jedoch nur noch alle drei Wochen erfolgen. „Wir wollen ausgefallene Touren nachholen, damit nicht manche Straßenzüge fünf Wochen lang warten müssen“, betonte der OB. Zuvor hatte auch die FDP-Ratsfraktion mit Unverständnis auf die vorübergehende Einstellung des Service reagiert.
Einzelne Wertstoffhöfe will die Stadt den Bürgern ebenfalls wieder zugänglich machen, allerdings mit einem reduzierten Angebot, wie Mentrup sagte. Die Schließungen seien nötig gewesen, nachdem der Landkreis seine Wertstoffhöfe dicht gemacht hatte. In der Folge kamen viele Landkreis-Bürger nach Karlsruhe, sodass die hiesigen Höfe die geforderten Mindestabstände nicht mehr garantieren konnten. „Wir bedauern sehr, dass Bürger vor verschlossenen Wertstoffhöfen stehen mussten“, sagte der Oberbürgermeister.
Daneben gab es auf dem Wochenmarkt am Gutenbergplatz zuletzt Probleme mit der Einhaltung des verordneten Mindestabstands zwischen den Menschen. Die Stadtverwaltung reagiert darauf mit einer überarbeiteten Anordnung der Marktstände, sodass mehr Raum geschaffen wird. Die Neuregelung soll am Samstag, 4. April, erstmals greifen. Mit dem Effekt, dass die Weststädter ihre angestammten Stände im Zweifel andernorts finden. „Wir wollen so lange es geht an den Wochenmärkten festhalten“, betonte der OB.
Zur Erfolgsgeschichte entwickelt sich nach seiner Darstellung das von Karlsruher Händlern aufgesetzte Lieferportal. Rund 150 Anbieter seien bislang am Start, etwa 15.000 Essensbestellungen habe man schon bearbeitet.
Unterm Strich ist der Oberbürgermeister mit der Besonnenheit der Bürger zu Corona-Zeiten zufrieden. Es brauche jetzt weder eine Lockerung noch eine Verschärfung des Reglements, zeigte sich Mentrup überzeugt. Explizit warnte er vor einer Lockerung in der jetzigen Phase. Die Folge könne eventuell eine Überforderung des Gesundheitssystems sein.
Mit Blick auf die bislang eingeschränkten Bürgerdienste befindet sich Karlsruhe nach seinen Worten nun wieder in einem „geregelten Basisbetrieb“. Wo nötig habe man Spuckschutz und Desinfektionsmöglichkeiten installiert, vielfach seien die platzintensiver gewordenen Warteschlangen in Außenbereiche verlegt worden. Grundsätzlich sollten die Bürger aber per E-Mail oder Telefon Kontakt aufnehmen, bevor sie auf den Ämtern erscheinen. Bei der Fahrzeug-Anmeldung habe es mitunter längere Schlangen gegeben, „die schwer beherrschbar waren“, berichtete der Verwaltungschef. Vorkehrungen hat die Stadtverwaltung bei „systemkritischen Infrastrukturen“ getroffen: Der Betrieb beispielsweise der Klärwerke sei durch die Schaffung zweier unabhängig voneinander agierender Teams sichergestellt. Sie hätten keinen physischen Kontakt untereinander, sodass man selbst dann noch handlungsfähig sei, wenn es innerhalb eines Teams zur Infektion kommen sollte.
Unterdessen wartet man im Rathaus noch auf die Lieferung von Schutzausrüstung zur Infektionsabwehr im Wert von 1,1 Millionen Euro, die der Hauptausschuss jüngst genehmigt hatte. Zwar würden die Angebote wieder zahlreicher, die Lieferketten seien aber noch immer unzuverlässig, berichtete Frank Mentrup. Nach seinen Erkenntnissen kaufen die USA derzeit große Chargen auf dem internationalen Markt auf; die Versorgung etwa im Städtischen Klinikum sei aber noch auskömmlich.
Von dort kommt übrigens eine positive Nachricht. Eine der drei Covid-Patientinnen und -Patienten aus dem Elsass, bedarf dank entsprechender Gesundungs-Fortschritte nun keiner maschinellen Beatmung mehr. Sobald die Frau wieder in die Heimat verlegt werde, wolle man das Bett erneut an einen Patienten aus Frankreich vergeben, kündigte Mentrup an. Diese Praxis solle so lange wie möglich beibehalten werden.
 
Corona Nachbarschaftshilfe Logo mit Hinweis
 
 
 

Kommentare


Kommentieren

Um Kommentare einzugeben, müssen Sie sich anmelden.

Email facebook twitter