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20.12.2018

BNN: Fürs Gehwegparken werden 20 Euro fällig

 
Seite 17

Die Parkflächen sind weitgehend neu geordnet  / Ab Mitte Januar werden Verstöße geahndet
„Ein Miteinander der Mobilitätsarten“

Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Jock
Die Neuordnung des Gehwegparkens in Karlsruhe ist weitgehend abgeschlossen. Jahrzehntelang wurde es in der Fächerstadt toleriert, Fahrzeuge mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig zu platzieren, sofern für die Fußgänger mindestens 1,20 Meter Gehwegbreite übrig blieb. Nach der Straßenverkehrsordnung ist dies jedoch verboten, worauf man von Landesbehörden immer wieder hingewiesen worden sei, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup. Bei einem Termin in der Weststadt zog er nun Bilanz zum Thema und kündigte das weitere Vorgehen an: Um die inzwischen durch Schilder und Markierungen erkennbaren Regelungen durchzusetzen, wird das Ordnungsamt ab Mitte Januar Verstöße ahnden. Wer auf Bürgersteigen parkt, die nicht explizit dafür ausgewiesen sind, wird mit 20 Euro zur Kasse gebeten. Steht das Auto länger als eine Stunde auf diese Weise verbotswidrig, sind 30 Euro fällig, informierte Ordnungsamtsleiter Björn Weiße.
Was in den Pilotstadtteilen Knielingen, Nordwest- und Südstadt Mitte 2016 begann, ist nun in 26 der 27 Stadtteile abgeschlossen. In Durlach werden demnächst die Vormarkierungen angebracht. Bekanntlich können breite Gehwege fürs Parken gekennzeichnet werden, wenn 1,60 Meter Breite für Fußgänger, Kinderwagen und radelnde Kinder frei bleiben. „Bislang war die Nutzung des öffentlichen Raumes zugunsten des Autos verschoben“, machte Mentrup klar, dass nicht nur die geltenden Vorschriften Anlass zum Handeln waren. Erklärtes Ziel sei „ein Miteinander der Mobilitätsarten“.
Im Dialog mit den Bürgern, die Anregungen gaben, und in Kooperation mit den Bürgervereinen, die sich der umstrittenen Aufgabe stellten, habe man sich durch die Stadtteile gearbeitet und viele Stellflächen neu ausgewiesen. „Es gibt aber auch Ecken, an denen wir keine für alle zufriedenstellende Lösung finden konnten“, stellte Mentrup klar. Einzelne Nachbesserungen seien aber nach wie vor möglich, sagte er.
Auf diese hofft auch Helmut Rempp als Vorsitzender des Bürgervereins Rintheim. Wie berichtet, wandten sich die Rintheimer kürzlich mit einer Unterschriftenliste gegen die Umsetzung in ihrem Stadtteil. Dass das Thema polarisiert, gelegentlich nur eine grollende Akzeptanz vorhanden ist und sich die städtischen Mitarbeiter auch Unfreundliches anhören mussten, sei eine Seite, so Mentrup. Andererseits hätten sich viele Menschen aktiv beteiligt, und es gebe auch vermehrt positive Rückmeldungen. Und interkommunale Aufmerksamkeit, betonte Björn Weiße. Eine Delegation aus Mannheim, wo man erst am Anfang des Prozesses sei, informiere sich nun in Karlsruhe.
Hier haben die Verantwortlichen „einen heißen Ritt durch die Stadt“ hinter sich, formulierte es Ulrich Wagner, der beim Stadtplanungsamt für den Bereich Verkehr zuständig ist. Nach planerischen Lösungen habe man gesucht, sagte er, und zeigte auf die andere Seite der Weinbrennerstraße, wo aus einem ehemaligen Radweg – der in der Tempo-30-Zone wegfiel – Stellflächen wurden. Ankeilungen der Bordsteine sind hierfür erforderlich, erklärte Dietmar Schaber vom Tiefbauamt, der aber auch darauf hinwies, dass man mit Provisorien arbeite und manches erst mit dem Umbau des Straßenraumes angepasst werde.
Dass sich auch viele Autofahrer noch anpassen müssen, zeigte sich gleich um die Ecke: In der Hübschstraße standen alle Fahrzeuge wie eh und je auf dem unmarkierten Bürgersteig statt komplett auf der Fahrbahn – wo immer noch genug Platz zur Durchfahrt auch für Rettungswagen und Co bliebe.
In der nahen Eisenlohrstraße wurde deutlich, dass die Planer auch nach kreativen Lösungen gesucht haben: Parktaschen im Mittelstreifen der Straße sind probeweise um Stellplätze längs des Mittelstreifens ergänzt. Offensichtlich taugt das Modell für die ganze Straße, in der die Gehwege nun komplett frei sind. Bewirtschaftete Kurzzeitparkplätze für Besucher der Praxen und Kanzleien sowie Anwohnerparkplätze sollen weiter für Entspannung der Parksituation sorgen, so der OB. n Kommentar

 

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KOMPLETT AUF DER FAHRBAHN müssten die Autos links eigentlich stehen, konstatieren OB Mentrup, Günther Lott, Dietmar Schaber, Björn Weiße und Ulrich Wagner (von links) beim Gang durch die Hübschstraße.
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IN DER EISENLOHRSTRASSE wurden die Parktaschen in der Straßenmitte um einen Parkstreifen längs zur Fahrbahn provisorisch erweitert. Fotos: jodo





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