Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock
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Bürgerverein: Pressemitteilung September 2018 - Und wieder: Gehwegparken
Liebe Mitbewohner von Weiherfeld und Dammerstock,
meinen Artikel vom Vormonat könnte ich auch dieses Mal wieder schreiben, denn es hat sich grundsätzlich am Parken wenig verändert, auch wenn schon von ersten Ordnungsgebühren berichtet wird. Noch immer wird außerhalb der markierten Parkflächen geparkt, so dass der Straßenraum verengt ist. Und mit dem Ende der Sommerferien, die Sie hoffentlich erholsam verbracht haben, werden nun erst die realen Verhältnisse sich zeigen. Mit dem Ignorieren der Pflicht, nur auf den zugelassenen Flächen zu parken, werden andererseits auch keine Erfahrungen gemacht, wo noch legale Parkmöglichkeiten gefunden werden, bzw. uns Meldungen erreichen, dass keine mehr in zumutbarer Entfernung (800 m werden genannt) vorhanden sind. Unabhängig von der Entfernung entsteht bei dieser Distanz, vom zusätzlichen Verkehrslärm ganz abgesehen, ein Parkplatzsuchverkehr im Stadtteil, der kaum mit den Klimazielen der Stadt zu vereinbaren ist. Ich zitiere von der Webseite der Stadt:
"IQ-Arbeitsweise
IQ steht für innovativ und quer. 'Innovativ' im Sinne einer agilen, kreativitäts- und innovationsförderlichen Arbeitsweise sowie 'quer' im Sinne der beabsichtigten Quervernetzung über Fach- und Hierarchiegrenzen hinweg, einschließlich der Einbindung von Personen aus der Stadtgesellschaft.
Ziel der IQ-Arbeitsweise ist es, bei komplexen dezernatsübergreifenden Projekten durch frühzeitige Quervernetzung und Kommunikation die Entscheidungs- und Prozessqualität zu verbessern. Nachvollziehbare, zielgruppenspezifische und innovative Lösungen steigern die Qualität der Arbeitsergebnisse. Diese Erfolge der Verwaltung sollen durch eine gezielte Kommunikation nach Innen und Außen besser sichtbar werden."
Auch im Schriftwechsel einzelner Betroffener mit der Straßenverkehrsstelle haben sich keine neuen Gesichtspunkte ergeben. Aus der Belchenstraße als problematischster Straße kommt die Information, sich an den Oberbürgermeister mit Unterschriften zu wenden. Sicherlich kann auch er keine Parkmöglichkeiten hervorzaubern, aber die Anweisung an die Verwaltung, konkret zu untersuchen wie viele bisherige Stellplätze verloren gegangen sind und wieviel zusätzliche (z.B. Donaustraße) genutzt werden können, würde eine Basis schaffen, um die Verwaltung mit dem Erarbeiten von Lösungsvorschlägen in unserem Stadtteil zu beauftragen, die wir dann mit ihnen diskutieren können. Dieser ganzheitliche Ansatz (siehe zuvor) wurde unverständlicherweise von der Stadtverwaltung nicht verfolgt. Die Tendenz war eher das Prinzip Hoffnung, dass sich alles von alleine lösen wird.
Selbstverständlich wird sich auch der Vorstand des Bürgervereins bei der nächsten Sitzung Ende September wieder mit dem Thema befassen. Anzudenken ist eine Bürgerversammlung, um die Problemfälle zu erfassen und Lösungsmöglichkeiten anzudenken. Keinen Sinn macht es allerdings, dem bisher gewohnten nachzutrauern. Der Blick muss sich auf neue Lösungen richten, wie Gehwege oder Straßen aufgeben, Grünflächen umwandeln, Anwohnerparken, den ÖPNV so attraktiv machen (kostengünstig), dass auf Pkws verzichtet werden kann oder wohnortnahes Einkaufen fördern – d.h. auch undenkbares kritisch hinterfragen.
Da war eine meiner Sommerlektüren, Theresia Enzensbergers Buch „Blaupause“, doch eine nette Überraschung. Der Roman über die Zeit des Bauhauses in Weimar und Dessau erzählt fiktiv die Studienzeit einer jungen Frau, die sich Gedanken zum zeitgemäßen Bauen und den Vorzügen einer Zeilenbauweise macht. Diese Pläne für eine Siedlung in Berlin stellt sie auch dem Leiter des Bauhauses Walter Gropius vor. Am Ende des Romans wird erzählt, dass dieser mit dieser Gebäudegliederung „die Ausschreibung für die Siedlung in Dammerstock bei (!) Karlsruhe gewonnen hat. Im nächsten Jahr werden 100 Jahre Bauhaus gefeiert, mit einer öffentlichen Wahrnehmung ist da zu rechnen – nur mit dem Pkw sollte kein Besucher kommen.
Es grüßt Sie
Joachim Hornuff, 1. Vorsitzender
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