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16.10.2015

BNN: Eine lebendige "Mitte an der Alb - Bürgerversammlung tagt in St. Franziskus

Von unserem Redaktionsmitglied Patrizia Kaluzny
 
Es lebt sich ganz gut in Weiherfeld und Dammerstock. Das geht aus einer Erhebung der Stadt hervor. Im Durchschnitt sind die Bewohner der beiden Quartiere im Süden Karlsruhes deutlich zufriedener mit der Wohnqualität als die Menschen in anderen Stadtteilen. Alles eitler Sonnenschein rechts und links der Alb also? Nein, denn auch die Bürger in Weiherfeld und Dammerstock drückt hier und da der Schuh. Das wurde am Mittwochabend bei der Bürgerversammlung im großen Saal von St. Franziskus deutlich. Oberbürgermeister Frank Mentrup brachte viele Fachleute aus der Verwaltung und den städtischen Unternehmen mit, um den Bürgern Rede und Antwort zu stehen. Moderiert wurde der Dialog von Joachim Hornuff, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock.
Der Platz vor der Kirche St. Franziskus in Dammerstock und das gegenüber liegende Pendant im Weiherfeld, das so genannte „Beckersplätzle“ – beide verbunden durch die Albbrücke – sollen eine „identitätsstiftende, lebendige Ortsmitte“ bilden, einen zentralen Platz für alle Bürger, an dem man gerne verweilt. Doch genau dieser Platzcharakter fehle, kritisieren die Bürger und wünschen sich mehr Aufenthaltsqualität und eine entsprechende Umgestaltung. Ideen gibt es einige – angefangen von einer Verkehrsberuhigung in der Straße Rechts der Alb über eine Aufpflasterung und Aufwertung der grünen Achse entlang der Nürnberger Straße bis zu einem Kreisverkehr beim „Beckersplätzle“.
„Es wären umfangreiche Veränderungen an dieser Stelle notwendig, um die Wünsche der Bürger zu erfüllen“, resümierte OB Mentrup. Diese seien in absehbarer Zeit aber nicht umsetzbar. Das unterstrich auch Gerhard Schönbeck, der Leiter des Tiefbauamts: „Wir haben viele Stellen in der Stadt, die auf der Prioritätsliste stehen.“ Das „Beckersplätzle“ gehöre nicht dazu. Einen größeren Eingriff in diesen Bereich könne sich Schönbeck erst mittelfristig vorstellen. Doch sowohl Mentrup als auch Anke Karmann-Woessner, die Leiterin des Stadtplanungsamtes, forderten die Bürger auf, sich Gedanken um eine mögliche Gestaltung zu machen. Kurzfristig realisieren lasse sich dagegen der Wunsch nach einer besseren Beleuchtung entlang der grünen Achse in der Nürnberger Straße.
Ebenfalls auf der Tagesordnung: die Waldpflege. Darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Was Forstdirektor Ulrich Kienzler im Weiherwald als „ökologisch hochwertige Fläche“ mit schönen alten Bäumen und Altholzinseln sieht und an dem Abend auch deutlich verteidigte, würde so mancher Bürger gerne „aufgeräumt“ sehen. Es sei laut Kienzler auch nicht geplant, die Wurzelaufbrüche auf dem Weg durch den Weiherwald zu beseitigen, die manche als störend empfinden. „Dazu müssten wir die Bäume wegmachen – und es würde uns wehtun, die alten Silberweiden und Ulmen zu fällen“, so Kienzler, der darauf hinwies, dass „es nun mal ein Waldweg ist und keine Radrennstrecke“.
Der Weiherwald ist auch bei Hundebesitzern beliebt – die von ihnen hinterlassenen Hundebeutel ärgern jedoch viele Anwohner, die fehlende Abfallbehälter für den Missstand verantwortlich machen. Kienzler lehnt aber bewusst Mülleimer im Weiherwald ab, mit der Begründung: „Es gibt immer wieder Menschen, die ihren Müll und Bauschutt im Wald ablegen.“
Ein weiteres Thema auf der langen Liste: der Lärmaktionsplan. Aktuell konnte Norbert Hacker, Leiter des Amtes Umwelt- und Arbeitsschutz, jedoch nur darauf verweisen, dass an der Fortschreibung des Plans, der von 2009 stammt, gearbeitet wird. Mit einem Beschluss im Gemeinderat rechne er nicht vor dem nächsten Frühjahr.
Im Herbst 2016 werden planmäßig zwischen Dammerstock und der Battstraße die Schienen ausgewechselt, berichtete Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Die neuen Schienen führten auch zur Lärmreduktion. Sie in einen Rasen einzubetten, wie einige Bürger vorschlugen, lehnt OB Mentrup jedoch ab. „Ein Rasengleis würde die Stadt fünf bis sechs Millionen mehr kosten. Das zu realisieren – dafür sehe ich keinen Raum.“
Stufenlos in die S1/S11 einsteigen – dass soll laut Egerer ab Herbst 2016 möglich sein. „Das kommt mit der nächsten Fahrzeuggeneration. Die Fahrzeuge sind bereits bestellt.“

 

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HIER SOLL SIE ENTSTEHEN – die „identitätsstiftende, lebendige Ortsmitte“ der beiden Quartiere Dammerstock und Weiherfeld. Die Bürger wünschen sich für diesen Bereich mehr Platzcharakter und Aufenthaltsqualität. Foto: jodo



 

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