Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock e.V.

Vor über 500 Jahren skizzierte Leonardo da Vinci seine „Leonardo-Brücke“. Sie funktioniert nach einem einfachen wie genialen Prinzip: Die einzelnen Holzbauteile werden so gekonnt miteinander verkeilt, dass die Brücke sich selbst trägt. Ganz ohne Schrauben oder Seile. Ein solches Konstrukt soll in gut drei Wochen auch die beiden Ufer der Alb neben dem Albspielplatz verbinden – und damit auch die beiden Quartiere Dammerstock und Weiherfeld. Beim Probelauf vor einigen Tagen holten sich Nadja Nielitz und ihr Team zwar nasse Füße, bewiesen sich aber als gute Brückenbauer: Das hölzerne Konstrukt hielt. So soll es auch am Samstag, 13. Juni, sein, beim Brückentag, den die Bürger dort rund um die Alb feiern werden.
„Brückentag – ein Stadtteil baut Brücken“ lautet das Motto der Aktion, die Weiherfeld-Dammerstock zum Karlsruher Stadtjubiläum beiträgt. Rund 6 000 Menschen leben in dem Stadtteil im Süden Karlsruhes, der eine Teil links der Alb im Weiherfeld, der andere Teil rechts der Alb im Dammerstock. Drei Brücken verbinden die beiden Quartiere miteinander. Nun sollen es noch mehr werden. „Die Idee des übergreifenden Aktionstages war es, Brücken zwischen den verschiedenen Standorten, Interessen und Generationen zu schlagen und einen gemeinsamen Austausch zwischen den Stadtteilbewohnern zu schaffen“, sagt Joachim Hornuff, Vorsitzender des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock.
Hinter dem Motto „Brückentag“ verbergen sich fünf Einzelprojekte, die allesamt übrigens von Frauen initiiert wurden. Da wäre zum Beispiel „Total verbrückt. Brücken, die verbinden“. Neben der Leonardo-Brücke sollen an dem Aktionstag noch viele weitere Brücken über die Alb führen, die die Quartiere symbolisch verbinden – eine Slacklinebrücke zum Beispiel oder Brücken aus Getränkekisten, Luftmatratzen und aufgeblasenen Schwimmtieren. Neue Blickwinkel und Perspektiven auf den Stadtteil bietet das Projekt „Durch-weg gut“. „Dahinter verbirgt sich ein Rundweg, der Spaziergänger über Wege, Innenhöfe und Gärten führt, die normalerweise nicht zugänglich sind“, berichtet Norbert Schenk vom Vorstand des Bürgervereins. Er ist für die Koordination des Brückentages verantwortlich.
Mit der Historie des von der Alb durchtrennten Stadtteils beschäftigt sich das dritte Projekt: „Bilder.Erzählen.Geschichten. Leben in Weiherfeld-Dammerstock“. In einer Ausstellung in der Friedenskirche im Weiherfeld sollen Fotografien sowie kurze Geschichten und Anekdoten die Entstehung und Entwicklung des Stadtteils informativ und humorvoll dokumentieren. Um versteckte Talente der Stadtteilbewohner dreht sich alles beim vierten Projekt: Beim Nachbarschaftsmarkt auf der Wiese neben dem Albspielplatz können die Bürger zeigen, welches Potenzial in ihren Köpfen und Händen steckt. „Ein Keramiker wird dort sein Können ebenso zeigen wie ein Buchbinder. Ein Gartenfachmann wiederum gibt Tipps rund um das Thema Stauden“, berichten Hornuff und Schenk.
Ausklingen lassen können die Bewohner den Aktionstag, der um 11 Uhr bei der Friedenskirche eröffnet wird, bei einem Picknick im Albgrün. An den beiden Ufern des Flusses werden dann auch die „Dämmerfelder und Weiherstöcke“, das fünfte Projekt, offiziell vorgestellt. Hinter dem lustigen Wortspiel steckt etwas ganz Nützliches: Eine Holzbank (das Dämmerfeld) samt einem Stock (Weiherstock), an dessen hakenförmiges Ende man eine Laterne, ein Windlicht oder eine Taschenlampe anbringen kann. Ein gewöhnliches Sitzmöbel wird es nicht sein. „Es wird eine besonders große Bank sein, auf der man liegen, lümmeln und sogar picknicken kann – das Licht bringt man sich selbst mit“, so Hornuff und Schenk. Sowohl Dammerstock als auch Weiherfeld bekommen einen solchen Sitzort, der auch nach dem Stadtgeburtstag bestehen bleibt.
Service

Mehr Infos zum Aktionstag gibt es unter www.weiherfeld-dammerstock.de/ka300. Helfer werden noch gesucht. Wer Interesse hat, die Projekt zu unterstützen, meldet sich per E-Mail an ka300@weiherfeld-dammerstock.de