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BNN: Schwierige Suche nach einem Blindgänger
BNN Karlsruhe, Freitag, 16. Juni 2023, Seite 21
Am Schwarzwaldkreuz müssen Autofahrer in den kommenden Wochen Umwege und Staus in Kauf nehmen
Von BNN Mitarbeiter Ekart Kinkel
Karlsruhe. Wer vom Hauptbahnhof über die Südtangente zum Rheinhafen fahren will, muss in den kommenden Tagen einen Umweg in Kauf nehmen. Wegen einer Baumaßnahme wurde der Weg Richtung Westen gesperrt. Und auch ostwärts kommen Autofahrer nicht mehr problemlos. Hier sind einige wichtige Fragen und Antworten rund um die Baumaßnahme zusammengestellt.
Warum werden die Auffahrten gesperrt?
Weil am Schwarzwaldkreuz vielleicht eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegt. Die müsste dann entschärft werden.
Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?
Schwer zu sagen. Bislang handelt es sich nach Angaben der Stadt um einen Blindgängerverdachtspunkt. Der liegt dreieinhalb Meter unter der Fahrbahn und wurde bereits während der Sanierung des Edeltrudtunnels entdeckt. Fliegerbomben sind in Karlsruhe keine Seltenheit. Erst am 5. Mai wurde an der Stuttgarter Straße eine 500 Kilogramm schwere Bombe entschärft. Manchmal entpuppt sich der Verdacht aber auch als falscher Alarm, wenn im Erdreich etwa nur ein altes Fass oder andere Metallgegenstände verborgen liegen.
Wie geht es in den kommenden Wochen weiter?
Zunächst einmal wird der Bereich um den Verdachtspunkt untersucht. „Da in dieser Tiefe bereits das Grundwasser ansteht, ist eine Untersuchung sehr anspruchsvoll“, teilt die Stadt mit. Auf der nördlichen Fahrbahn wurde der Untersuchungsbereich bereits mit Spundwänden eingegrenzt, in den kommenden Tagen wird dies auch auf der südlichen Fahrbahn Richtung Durlach gemacht. Von Freitag, 30. Juni, um 20 Uhr bis Montag, 3. Juli, um 5 Uhr, wird die Südtangente für die Freilegung und die abschließende Untersuchung des Verdachtspunkts komplett gesperrt.
Was passiert, wenn sich der Verdacht bestätigt und dort tatsächlich eine Bombe liegt?
Eine Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Baden-Württemberg ist für Samstag, 1. Juli, geplant. Anwohner aus den angrenzenden Wohngebieten in Weiherfeld-Dammerstock und am Hauptbahnhof müssen ihre Wohnungen dann verlassen. Auch sonst dürfen sich in einem Gebiet rund um die mögliche Bombenentschärfung keine Menschen aufhalten. Den Beginn der Evakuierung hat die Stadt auf 8 Uhr terminiert. Erfahrungsgemäß ist der Spuk dann drei bis vier Stunden später vorbei.
Wer ist sonst noch vom Blindgängerverdacht betroffen?
Vor allem Autofahrer, die auf der Südtangente unterwegs sind oder übers Zentrum dorthin wollen. Weil es Richtung Osten nur noch einen Fahrstreifen gibt, müssen Autofahrer, die von der Rheinbrücke aus Richtung Osten unterwegs sind, Geduld mitbringen. Seit dem 15. Juni sind auch drei der vier Auffahrtsrampen an der Brücke zur Ettlinger Allee gesperrt. Lediglich von Rüppurr aus kommt man mit dem Auto noch Richtung Durlach. Umleitungen führen über das Bulacher Kreuz und die Südtangenten-Auffahrten 4 und 5.
Am Edeltrudtunnel wird auch noch gebaut. Was wird dort gemacht?
Dort werden noch die letzten Sicherheitschecks der Tunneltechnik durchgeführt. Unter anderem werden die Lautsprecheranlage und die Tunnellüftung getestet. Während der Vollsperrung könnte deshalb auch künstlicher Rauch aus beiden Tunnelportalen austreten.
Sind die Arbeiten am Schwarzwaldkreuz nach der möglichen Bombenentschärfung beendet?
Nein. „Nach Abschluss der umfangreichen Arbeiten werden bis zum Beginn der Sommerferien die Asphaltschichten im Bereich der Südtangente und der Brücke der Ettlinger Allee sowie in den Zu- und Abfahrtsrampen erneuert“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Auf der Südtangente werden die Spundwände für die Suche nach einer möglichen Fliegerbombe eingesetzt. Foto: Ekart Kinkel
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