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18.06.2023

BNN: Krokusweg wird zur Fahrradstraße

BNN Karlsruhe, Samstag, 17. Juni 2023, Seite 32


 

Entscheidung für ein Teilstück der Straße Rechts der Alb lässt weiter auf sich warten
Von BNN Mitarbeiter Ekart Kinkel

Karlsruhe. Kurz vor Schulbeginn ist der Krokusweg fest in der Hand von Kindern und Jugendlichen. In kleineren und größeren Gruppen radelt die Schülerschaft vor jedem Unterrichtstag Richtung Max-Planck-Gymnasium und Realschule Rüppurr. Für Autos steht dann Ausweichen oder Warten auf dem Programm. Auch wenn sich nicht alle Autofahrer daran halten. Immer wieder kommt es wegen den sogenannten Elterntaxis, die ihre Kinder direkt vors Schultor chauffieren, zu mehr oder weniger brenzligen Situationen. Ab dem kommenden Jahr soll sich das ändern, dann soll der Krokusweg eine Fahrradstraße werden. Die beginnt im Norden an der Einmündung zur Straße Am Rüppurrer Schloss, heißt es in einer Beschlussvorlage, die am Donnerstagabend im Planungsausschuss vorgestellt wurde. Anschließend zieht sich die Fahrradstraße über den kompletten Krokusweg, knickt am südlichen Ende auf den Rosenweg ab und endet schließlich an der Einmündung des Rosen- in den Resedenweg.

An allen Einmündungen und Knotenpunkten haben Fahrradfahrer dann Vorfahrt. Damit es noch genügend Querungsmöglichkeiten für Fußgänger gibt und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet wird, müssen einige Parkplätze wegfallen. Umgebaut werden muss der Krokusweg laut der Beschlussvorlage allerdings nicht, stattdessen soll die Fahrradstraße mit Schildern und Piktogrammen gekennzeichnet werden.

Auswirkungen hat die neue Fahrradstraße auch auf die künftige Regelung auf der Straße Rechts der Alb. Laut Straßenverkehrsplaner Ulrich Wagner ist die Straße im Dammerstock ebenfalls ein Puzzlestück bei der Ausweisung eines sicheren Schulwegs für radelnde Schüler aus Weiherfeld, Bulach oder der Südweststadt. Im vergangenen Sommer fand auf dem Teilstück zwischen Nürnberger Straße und Marie-Mattheis-Straße ein Verkehrsversuch mit einer echten Fahrradstraße statt.Zu einer dauerhaften Sperrung des Bereichs zwischen dem geplanten Stadtkloster und dem beliebten Spielplatz an der Alb für den Autoverkehr konnte sich der Planungsausschuss allerdings ebenso wenig durchringen wie für die Ausweisung einer unechten Fahrradstraße mit dem Wegfall von 24 Parkplätzen.„Auch in der Verwaltung waren wir uns nicht einig, ob man auf diesem Abschnitt eine echte oder eine unechte Straße braucht“, sagte Verkehrsplaner Ulrich Wagner vom Stadtplanungsamt. Deshalb die Behörde keine klare Empfehlung gegeben, sondern lediglich auf die Vor- und Nachteile der beiden Varianten hingewiesen – etwa mehr Schleichverkehr durchs Wohngebiet durch eine unechte und mehr Sicherheit für Radler durch eine echte Fahrradstraße.Eine klare Absage erteilte der Radverkehrsexperte allerdings der Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereiches zwischen Stadtkloster und Spielplatz. Dieser Vorschlag des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock war vom Ausschuss aufgegriffen worden, nachdem sich kein klares Votum für eine echte oder eine unechte Fahrradstraße abzeichnete. „Wir raten dringendst davon ab, eine wichtige Radverkehrsachse durch einen verkehrsberuhigten Bereich zu führen“, betonte Wagner. Kinder und Jugendliche würden ihre Geschwindigkeit auf dem Schulweg sicherlich nicht drosseln, Konflikte seien deshalb programmiert.Fest steht laut Wagner aber, dass die Straße im Bereich des Stadtklosters eingeengt wird. Wichtig für die weitere Planung sei deshalb auch, ob dort künftig nur noch Fahrräder oder auch Autos fahren dürfen. Für viele Ausschussmitglieder kamen die Ausführungen von Wagner ebenso überraschend wie für Baubürgermeister Daniel Fluhrer (parteilos). Am Ende stand folgende Entscheidung: Bis zum Sommer soll das Stadtplanungsamt eine neue Beschlussvorlage mit den Vor- und Nachteilen aller in Frage kommender Varianten ausarbeiten. Dann wird der Planungsausschuss erneut über die künftige Regelung auf dem Straßenstück diskutieren.

 

 


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