Anmelden

Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock

Aktuell Archiv Veröffentlichen Abonnieren

< zurück

14.06.2023

BNN: Echte oder unechte Fahrradstraße?

BNN Karlsruhe, Dienstag, 24. Juni 2023, Seite 23


 

Ergebnisse des Dammerstocker Verkehrsversuchs sind da / Ball liegt beim Planungsausschuss
Von BNN Mitarbeiter Ekart Kinkel

Die Parkplätze beim Stadtkloster im Dammerstock könnten schon bald Geschichte sein. Autos will die Stadt auf der Fahrradstraße aber weiterhin zulassen. Foto: Ekart Kinkel

 

Karlsruhe. Ein Verkehrsversuch mit einer Straßensperrung für den Autoverkehr wurde im Dammerstock im vergangenen Sommer rege diskutiert. Nun liegt die Auswertung des Versuchs vor, und am Donnerstag darf der Planungsausschuss eine Entscheidung treffen. Wird die Straße Rechts der Alb auf Höhe des künftigen Stadtklosters eine echte Fahrradstraße oder dürfen dort auch weiterhin Autos fahren?

Die Stadtverwaltung tendiert laut der Beschlussvorlage für die bisherige Variante mit einer unechten Fahrradstraße und einem möglichen Rückbau von 24 Parkplätzen am Straßenrand. Doch auch für eine dauerhafte Sperrung des Straßenabschnitts zwischen Nürnberger Straße und Marie-Matheis-Straße für den Autoverkehr gibt es gute Argumente. „Aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile kann aus dem Verkehrsversuch kein klares Ergebnis gewonnen werden“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter.

Konkret bedeutet das: Positiv bewertet wurde bei der Umfrage auf dem Beteiligungsportal während des Versuchszeitraums vom 18. Juli bis zum 30.November 2022 insbesondere die verbesserte Sicherheit für den betreffenden Abschnitt zwischen dem Spielplatz an der Alb und dem Stadtkloster. Außerdem habe die Sperrung für den motorisierten Individualverkehr für mehr Aufenthaltsqualität und weniger Konflikte zwischen Radlern und Autofahrern gesorgt. „Weiter wurde zurückgemeldet, dass nun kein Lastkraftwagenverkehr mehr durch die Heidelberger Straße fährt“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Anwohner kritisieren Schleichverkehr

Kritisiert wurden bei der Erhebung laut der Beschlussvorlage vor allem die Umwege für den Kraftfahrzeugverkehr. Die längeren Fahrtstrecken stießen Autofahrern ebenso sauer auf wie der dadurch verbundene höhere Kraftstoffverbrauch sowie die Zunahme des Verkehrs in einigen Straßen des Wohngebiets. Bereits kurz nach dem Beginn des Verkehrsversuchs hatten einige Anwohner mobilgemacht und sich bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern von Ordnungsamt und Stadtplanungsamt über den Schleichverkehr im Sperberweg beschwert.

Verkehrszählungen während des Versuchszeitraums ergaben: Im Sperberweg wurden mehr Autofahrten registriert, allerdings stufte die Stadt die Zahl der Durchfahrten mit maximal 60 weiterhin als gering ein. Auch auf anderen Straßenabschnitten des Wohngebiets waren während des Versuchs mehr Autos unterwegs als vorher. Die Anzahl der Radler auf der Straße Rechts der Alb war laut Einschätzung der Stadt wie vor dem Versuch sehr hoch.

Ein eindeutiges Votum gab es bei der Umfrage zum Verkehrsversuch von den Teilnehmern allerdings nicht. „Laut Umfrage bewerteten 42 Prozent der Befragten die Umwege als zu lange, während 41 Prozent die Umwege als akzeptabel erachteten“, teilt die Stadtverwaltung mit. Allerdings habe der Verkehrsversuch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in den umliegenden Straßen und zu einer verschärften Parkplatzsituation geführt.

Auch sonst herrschte bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Versuchs keine Einigkeit. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerteten den Verkehrsversuch mit „sehr gut, 32 Prozent mit „ungenügend“. Auch bei Informationsveranstaltungen während des Verkehrsversuchs gingen die Meinungen der Anwohner über die Sinnhaftigkeit des Versuchs teilweise weit auseinander.

Eine dritte mögliche Variante, die von einigen Anwohnern während des Versuchs gefordert wurde, nämlich der Umbau des Straßenbereichs zwischen Spielplatz und Stadtkloster zu einer verkehrsberuhigten Zone, ist laut der Stadt aus verkehrsrechtlicher Sicht vom Tisch. Außerdem werde dadurch der Radverkehr auf der Fahrradstraße ausgebremst.

 

 

 

 


Kommentare


Kommentieren

Um Kommentare einzugeben, müssen Sie sich anmelden.

Email facebook twitter