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BNN: Radler haben Vorfahrt - Fahrradstraße und Radschnellweg stoßen in Weiherfeld-Dammerstock auf Kritik
BNN Karlsruhe, Mittwoch, 27. Juli 2022, Seite 20
Von Redaktionsmitglied Ekart Kinkel

Sperrung auf Zeit? Bis zum 30. November ist die Straße Rechts der Alb vor dem Stadtkloster für Autos gesperrt. Warum, das erklären Bürgermeister Albert Käuflein und Ordnungsamtsleiter Maximilian Lipp.Foto: Jörg Donecker
Als die Straße Rechts der Alb Mitte Juli zwischen Stadtkloster und Spielplatz für den Autoverkehr gesperrt wurde, musste sich Straßenverkehrsexperte Matthias Günzel vom Ordnungsamt vor einem Dutzend verärgerter Anwohner bei einem nichtöffentlichen Infotermin für den Verkehrsversuch rechtfertigen. Neun Tage später hält Günzels Chef Maximilian Lipp die erste Aufregung um die Straßensperrung bei der offiziellen Eröffnung einer „echten Fahrradstraße“ für überzogen. „Es gibt hier nicht so viel Verkehr, deshalb haben wir uns auch an dieser Stelle für einen Verkehrsversuch entschieden“, sagt der Leiter des Ordnungsamts. Außerdem werde das Verkehrsaufkommen bis zum Versuchsende am 30. November erfasst und die Anwohner nach den Auswirkungen auf die umliegenden Straßen befragt. Erst nach der Auswertung aller Daten werde das Ordnungsamt entscheiden, ob der Streckenabschnitt dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt werden soll.
"Der Abschnitt der Straße ist prädestiniert für eine echte Fahrradstraße."
Albert Käuflein Bürgermeister
Die Anwohner hatten sich vor allem über den steigenden Durchgangsverkehr durch die Maria-Matheis-Straße, die Dammerstocker Straße sowie die beiden Anliegerstraßen Bussardweg und Sperberweg beschwert. Schilder aufzustellen und den Durchgangsverkehr weiträumig über Heidelberger Straße aus dem Wohngebiet zu leiten, hält Lipp allerdings nicht für zielführend. „Dann führt zu viel Verkehr durch eine Straße“, so Lipp. „Da ist es besser, wenn die Leute ihre eigenen Wege durch das Gebiet suchen.“ Für Bürgermeister Albert Käuflein (CDU) ist der Abschnitt der Straße ohnehin prädestiniert für die Einrichtung einer „echten Fahrradstraße“ ohne Autoverkehr. „Hier gibt es weder Anwohner, noch Gewerbe“, betont Käuflein. Außerdem könne das Straßenstück bei einer dauerhaften Sperrung zu einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität umgebaut werden.
Wenn das passiert, wäre damit eine der möglichen Varianten für den geplanten Radschnellweg von Ettlingen nach Karlsruhe vom Tisch. Vom Regierungspräsidium wird derzeit aber ohnehin eine Radschnellweg-Trasse auf der anderen Alb-Seite favorisiert. In der Bevölkerung stoßen diese Pläne jedoch auf Widerstand. Bei einer nichtöffentlichen Informationsveranstaltung wurden am Freitag von mehreren Anwohnern Bedenken gegen einen Schnellweg auf der Straße Links der Alb vorgebracht. Häufigste Kritikpunkte waren dabei die Flächenversiegelung auf den Albwiesen sowie die Vorfahrt für Radler an Kreuzungen wie der mit der Nürnberger Straße. Komplett gegen einen Radschnellweg zwischen Ettlingen und Karlsruhe ist nach diesem Termin Joachim Hornuff. „Meiner Einschätzung nach kann der Radverkehr auch sehr gut über Radwege und Fahrradstraßen geleitet werden“, findet der Vorsitzende des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock. Dafür müssten marode Radwege wie am Scheibenhardter Weg saniert werden. Das sei aber seine Meinung, betont Hornuff. Der Bürgerverein habe noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben.
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