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09.06.2022

BNN: Situation um Hochhaus beschäftigt Bürgervereine

BNN Karlsruhe, Mittwoch, 8. Juni 2022, Seite 22
Von BNN Redaktionsmitglied Sidney-Marie Schiefer

Noch befindet sich das „Schwarzwaldtrio“ in der Planung – doch die Bürgervereine schlagen schon Alarm

21 Stockwerke gefüllt mit Büros, Wohnungen und einem Hotel – das geplante 70-Meter-Hochhaus hinter dem Karlsruher Hauptbahnhof wird eine Menge Menschen anlocken. Das erwartet zumindest Joachim Hornuff, Vorsitzender des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock. „Das Hotel- und Bürogebäude ist zwar schön für die Kulisse, die meisten Leute werden aber nicht mit der Bahn anreisen“, sagt Hornuff.

Mit den Autofahrern, die das „Schwarzwaldtrio“ womöglich ansteuern, hat sich der Karlsruher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Es ging um die Parkplatzfrage für den 4.275 Quadratmeter großen Gebäudekomplex aus drei Elementen. Damit das Hochhaus wie geplant entstehen kann, braucht es 264 Stellplätze. In der geplanten zweigeschossigen Tiefgarage ist dafür aber nicht genug Platz. Deswegen hat der Gemeinderat dem Bauunternehmen jetzt 111 Parkplätze auf einem städtischen Areal in der Fautenbruchstraße, südöstlich des Hauptbahnhofs, zugesichert. Obwohl die Entscheidung nahezu einstimmig fiel (43 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen), gab es vorab Diskussionen.

Es ging um die Stellplatzsatzung und die Frage, ob die Besucher des neuen Hochhauses nicht womöglich lieber in den angrenzenden Stadtteilen, statt auf dem vorgesehenen Gelände der Stadt parken. Johannes Honné von den Grünen sieht diese Gefahr nicht, das sei für die Autofahrer einfach zu weit weg. Tilman Pfannkuch von der CDU bedankte sich bei den Bürgervereinen für die geäußerten Bedenken. Er ist froh, dass so nochmals die gesamte Stellplatzsituation betrachtet wird.

Genau das fordert Vlado Bulic. Der Vorsitzende des Bürgervereins Südweststadt erklärt, dass er der Hochhaus-Planung der Stadt nicht im Weg stehen wolle. Er betont aber, dass seiner Meinung nach mit eben dieser Parkplatzplanung etwas nicht stimme. Im gesamten Areal um den Bahnhof gebe es zu wenig Parkplätze - Vor allem, da dort einige Hotelzimmer zur Verfügung stehen. Er sagt: „Die Stadtteile dürfen mit der Planung nicht belästigt werden.“

Daniel Schulz von der Bürger-Gesellschaft der Südstadt erwartet in seinem Stadtteil keinen erhöhten Parkdruck. Genau wie sein Mitstreiter aus der Südweststadt hatte er das Bauvorhaben und die geplanten Parkplätze in der Fautenbruchstraße jedoch zunächst kritisch gesehen. Der Verein habe befürchtet, dass sich die Stadt durch die Baulast der Parkplätze die Möglichkeit nimmt, in der Fautenbruchstraße etwas anderes zu bauen. Diese Sorge konnte aber bei einem klärenden Gespräch ausgeräumt werden.

In der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde im Bezug darauf dargelegt, dass die Stellplatzsatzung womöglich in Zukunft angepasst werden kann. Wenn nach der Satzung weniger Parkplätze benötigt werden, kann das Gelände an der Fautenbruchstraße auch wieder anderweitig verwendet werden. Die Stellplatzsatzung besagt, dass bei der Errichtung von Gebäuden für jede Wohnung ein geeigneter Stellplatz für Kraftfahrzeuge herzustellen ist. Bei der Errichtung sonstigen Anlagen, bei denen ein Zu- und Abfahrtsverkehr zu erwarten ist, sind Stellplätze in solcher Zahl herzustellen, dass sie für die ordnungsgemäße Nutzung unter Berücksichtigung des öffentlichen Personennahverkehrs ausreichen.

Auch der Bürgerverein Beiertheim sieht die Lage mittlerweile entspannt. Im Stadtteil spüre man bisher keinen sehr großen Parkdruck, erklärt Marco Wegener. Der Vorsitzende des Bürgervereins Beiertheim erklärt, der Verein könne mit dem Entschluss der Stadt „erstmal leben“. Er verlasse sich auf Versprechen der Politik, dass die Situation neu betrachtet wird, wenn es eng werde.

Eine Neubewertung in Sachen Verkehrsbelastung wünscht sich derweil der eingangs erwähnte Vorsitzende des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock. Er macht sich angesichts des Bauvorhabens Sorgen um den Straßenlärm in seinem Stadtteil. Wenn das Hochhaus womöglich 2025 in Betrieb geht, erwartet er, dass es auf der Ettlinger Allee und auf der Südtangente voller wird. Er hofft deshalb, dass die Stadt eine erneute Verkehrszählung angeht.

 

 


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