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21.12.2020

BNN Leserbrief: Klare Position der Stadt zur Gütergleis-Trassenplanung gefordert

Zur Gütergleis-Trasse zwischen Mannheim und Karlsruhe sowie möglichen Auswirkungen auf den Bereich Weiherfeld-Dammerstock und zum Artikel „Hält die Harmonie bei Mannheim–Karlsruhe“:

Bei der Auftaktveranstaltung im Livestream zur öffentlichen Beteiligung am Findungsprozess der Gütergleis-Trasse Karlsruhe – Mannheim wurde der Suchraum zwischen den Bergen von Baden und der Pfalz beiderseits entlang des Rheintals vorgestellt. Diese Untersuchung sei ergebnisoffen. Genannt wurde als bekannter Endpunkt für dieses Teilstück der Güterverkehrszukunft von Genua nach Rotterdam und umgekehrt – Karlsruhe.

Die Planung findet ihre Fortsetzung im Planungsprozess Karlsruhe – Basel, dessen Trasse ab Rastatt entlang der B36 Richtung Karlsruhe schon gebaut wird und bei Forchheim-Silberstreifen in die Bestandsstrecke mündet. Für den Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock und seine Bewohner ist es daher von Bedeutung, ob der DB-Güterverkehr auf der lärmungeschützten Strecke parallel zur gleichfalls Verkehrslärm erzeugenden Südtangente hinter dem Hauptbahnhof und zum Güterbahnhof führend betroffen ist.

Ich habe die Anfrage an die Deutsche Bahn gerichtet, wie der Anschlusspunkt Karlsruhe für die beiden Abschnitte örtlich im Stadtgebiet genau definiert ist. Erst die zweite Rückfrage ergab als angestrebten Punkt: Südlich des Hauptbahnhofs. Dieser Punkt kann in Karlsruhe erreicht werden über die bekannte Streckenführung Hagsfeld auf badischer Seite oder über die Rheinbrücke Daxlanden von Pfälzer Seite aus. Auf meine Rückfrage, ob dies auch bedeuten kann, dass bei einer Realisierung der Pfälzer Seite der Güterbahnhof damit als Sackbahnhof, um die Weiterfahrt Richtung Basel zu ermöglichen, genutzt wird, gab es bisher keine Antwort. Da diese Lösung auch eher als unwahrscheinlich einzustufen ist, der Anschlusspunkt in Karlsruhe aber festzustehen scheint, bleibt nur der Schluss, dass der linksrheinische Suchraum ausschließlich taktischer Natur ist, um die betroffenen Karlsruher Stadtteile Hagsfeld, Rintheim, Oststadt, Weiherfeld-Dammerstock, Bulach und Oberreut möglichst lange hinzuhalten, aufgrund des deutschen Verzug in der Planung gegenüber Italien, Schweiz und den Niederlanden die Realisierung jedoch mehr als dringlich ist und Zeitdruck besteht.

Ehrlicher im Sinne eines offenen Dialogs wäre es, zumal die Südpfalz Erfahrung damit hat (Autobahn-Querspange Südtangente), Fernverkehr bei sich zu verhindern und nach Karlsruhe zu leiten, die Suche darauf zu beschränken, wie die Anwohner der Gütergleise maximal vor Lärm geschützt werden können, wenn insbesondere nachts die überlangen Güterzüge in verdichteter Taktung durch Karlsruhe rollen.

Es wäre damit wohl auch eine Reduzierung des Nahverkehrs auf diesen Gleisen verbunden, sofern nicht ein Tunnel durch das gesamte Stadtgebiet analog Offenburg und Rastatt gebaut wird. Die Karlsruher Politik und Verwaltung ist gefordert, hierzu eine klare Position zu beziehen.


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