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23.12.2020

BNN: Fahrerlos durch die Stadt - Der Passagierbetrieb mit EVA-Shuttles beginnt 2021

BNN Karlsruhe, Mittwoch, 23. Dezember 2020, Seite 3


BNN – Elektrisch, vernetzt und automatisiert: So können ab Ende Februar 2021 Passagiere die sogenannte „letzte Meile“ im Karlsruher Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock zurücklegen. Dafür wurden drei Mini-Busse für das Forschungsprojekt EVA-Shuttle seit Sommer 2019 umgerüstet und für den Einsatz im öffentlichen Personen-Nahverkehr vorbereitet. Der Zustieg erfolgt nach Buchung über eine App und ist an einer der virtuellen Haltestellen in Weiherfeld-Dammerstock möglich. Bis zu sechs Personen können in den Bussen theoretisch Platz finden und sich zwischen ihrem Wohnort und der S-Bahnhaltestelle Dammerstock von Ella, Vera und Anna - so lauten die Namen der autonomen Busse - chauffieren lassen.

Betreiber der Busse werden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sein. Immer an Bord des Shuttles wird wie rechtlich vorgeschrieben ein Sicherheitsfahrer des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) sein, um in kritischen Situationen jederzeit das Steuer übernehmen zu können. Dazu werden sie aktuell in einer eigens konzipierten Schulung auf den Einsatz vorbereitet. Hinsichtlich der Corona-Pandemie werden ab dem Start des Passagierbetriebs die jeweils aktuellen VBK-Hygienebestimmungen zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiter in den Shuttles gelten.

Ursprünglich sollte das Projekt zum Jahresende abgeschlossen werden. „Das Herzstück des Projektes, auf das wir intensiv hingearbeitet haben, ist der reale Betrieb mit Fahrgästen in Weiherfeld-Dammerstock. Wir wollten jetzt im Dezember schon längst im Passagierbetrieb sein – und dann kam im Frühjahr die Corona-Pandemie und machte uns einen Strich durch die Rechnung“, sagt EVA-Projektleiter Florian Kuhnt vom Forschungszentrum Informatik (FZI). „Dadurch kam es natürlich zu Verzögerungen bei verschiedenen Arbeitsprozessen. So war für uns vor allem die Fahrzeugentwicklung auf engem Raum mit mehreren Personen und Projektpartnern seit Frühjahr nur schwer möglich. Die Forschungsdaten aus dem realen Fahrbetrieb sind für alle Projektpartner aber wesentlich, also haben wir mit Vollgas daran gearbeitet, das Projekt trotz neuer Rahmenbedingungen sicher auf die Straße zu bringen.“

Die Projektpartner stellten daher beim fördernden Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur einen Antrag auf Verlängerung bis zum 30. Juni 2021 und eine Aufstockung der Mittel um rund 200.000 Euro, dem nun auch stattgegeben wurde. „Wir forschen hier an einem in Deutschland einzigartigen Projekt“, betont Kuhnt, der sich äußerst erfreut und erleichtert über die Verlängerung zeigt. Während lenkradlose Fahrzeuge üblicherweise virtuellen Schienen folgen, entscheiden Ella, Vera und Anna ihre Bewegung frei innerhalb der Fahrbahngrenzen und können damit eigenständig auf verschiedene Verkehrssituationen im innerstädtischen Mischbetrieb reagieren.

 

 


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