Anmelden

Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock

Aktuell Archiv Veröffentlichen Abonnieren

< zurück

18.02.2019

BNN: Stadtkloster kommt seiner Realisierung näher



Investition in die Stärkung des Glaubens

Stadtkloster kommt seiner Realisierung näher - Erzdiözese trifft letztlich die Entscheidung
 
Von unserem Mitarbeiter Ekart Kinkel
Die detaillierten Modelle mit den möglichen Varianten für den Umbau der katholischen Kirche St. Franziskus zu einem Stadtkloster wurden bereits vor der offiziellen Präsentation einer Machbarkeitsstudie von zahlreichen Besuchern genau unter die Lupe genommen und inspiziert. „Die Substanz für ein Stadtkloster ist trotz des hohen Sanierungsbedarfs auf jeden Fall vorhanden“, brachte Architektin Andra Jäkel am Freitagabend dann auch die Ergebnisse ihrer Studie im voll besetzten Kirchenschiff auf den Punkt. Allerdings werde wegen der vielfältigen Nutzungswünsche auf jeden Fall ein Anbau sowie ein kleiner Neubau im Klostergarten benötigt. In dem Anbau könnte die Küche für die traditionelle Obdachlosenspeisung untergebracht werden, so Jäkel, denn die bisherige Situation sei gelinde gesagt nicht optimal und mit zu vielen Laufwegen durch das Kirchengelände verbunden.
Und in dem Solitärgebäude im Klostergarten könne der geplante „Raum der Stille“ für die innere Einkehr und Meditation eingerichtet werden. Im Bestandsbau müsste dann noch Platz für einen offenen Veranstaltungsraum, der auch von den Bürgervereinen genutzt werden kann, gefunden werden. Konkrete Pläne für den Klosterbau gebe es allerdings noch keine, so Jäkel, denn zunächst einmal müssten schließlich die Fragen nach den Kosten und der Finanzierung geklärt werden.
Seit mittlerweile zwei Jahren treibt die katholische Kirche in Karlsruhe die Einrichtung eines Stadtklosters in der Kirche St. Franziskus in der Straße Rechts der Alb im Dammerstock voran und mit der Vorstellung der Machbarkeitsstudie sowie der Diskussion in mehreren Gremien wurde ein weiterer Schritt in Richtung Verwirklichung der Pläne getan.
„Die katholische Kirche in Karlsruhe steht voll und ganz hinter dem Projekt“, stellte Stadtdekan Hubert Streckert klar. Seiner Ansicht nach müsse eine moderne Kirche Lokalitäten für die verschiedenen Bedürfnisse ihrer Mitglieder bereitstellen und durch ein Stadtkloster könnte ein Raum für Gebete und spirituelle Einkehr entstehen. Außerdem soll es im Kloster auch Wohnungen für dauerhafte und temporäre Bewohner geben. „Es gibt immer wieder Leute, die nicht in die herkömmlichen Ordensgemeinschaften hineinpassen und trotzdem einen ruhigen Ort zu ihrer Auseinandersetzung mit dem Glauben suchen“, so Streckert.
Mit bis zu sieben Millionen Euro schlagen die dringend erforderliche Sanierung des Gotteshauses an der Alb sowie An- und Neubau nach den ersten Schätzungen zu Buche. Das sei „vergleichsweise wenig Geld“, so Streckert, doch die Entscheidung treffe am Ende die Erzdiözese in Freiburg und deshalb müssten nun sämtliche Entscheidungsträger von der Sinnhaftigkeit des Klosters überzeugt werden. Auf die Unterstützung der Freiburger Pastorale könne die Karlsruher Kirche auf jeden Fall zählen, betonte Domdekan Andreas Möhrle. „Hier besteht die große Chance für die Errichtung eines einzigartigen Ortes der Christianisierung“, betonte Möhrle, und mit einer Investition in die Stärkung des Glaubens könne die katholische Kirche auch ihr derzeitiges Isolvenzverwalter-Image abstreifen. „Die Leute müssen spüren, was man aus den relativ begrenzten räumlichen Ressourcen dieses Gotteshauses alles machen kann“, sagte Projektleiter Pfarrer Hans-Jörg Krieg. Außerdem könne dieses Projekt Menschen aus der ganzen Region für die kirchliche Arbeit begeistern. Auch laut Jäkels Machbarkeitsstudie kann ein Stadtkloster über die Grenzen der Kirchengemeinde hinaus bis weit hinein in das gesamte Gebiet der Erzdiözese ausstrahlen. Alleine in der Fächerstadt gibt es laut Jäkels Schätzungen zwischen 5 000 und 7 000 haupt- und ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter. Diese könnten von einem spirituellen Zentrum mit der Möglichkeit zu meditativen Veranstaltungen und zur inneren Einkehr profitieren.

 

1f39c63b-cd72-446b-b1dd-214b01686774
STEHEN HINTER DEM PROJEKT: Dekan Hubert Streckert, Pfarrer Hans-Jörg Krieg, Pfarrer Thomas Ehret, Wolfgang Grether, Architektin Angelika Jäkel und Ulrich Pantle (von links) bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum Stadtkloster in Karlsruhe. Fotos: Sandbiller
 
781dca52-cae4-4d4f-80dc-2a8d44c05b22
IM KLOSTERGARTEN von St. Franziskus ist ein Raum der Stille geplant.
 
 
 

Kommentare


Kommentieren

Um Kommentare einzugeben, müssen Sie sich anmelden.

Email facebook twitter