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14.11.2018

BNN: Nichts läuft rund an der Rampe - Stadt erklärt am Dienstag weiteres Vorgehen

Unbekannte zerstörten zum dritten Mal die Barrieren

Von unserem Redaktionsmitglied Patrizia Kaluzny
Als Martin Kissel am vergangenen Freitag an der Radwegrampe östlich der Neckarstraße vorbei radelte – wie jeden Morgen auf seinem Weg zur Arbeit – traute er seinen Augen nicht. Die eingebauten, geschwindigkeitsdämpfenden Barrieren waren teilweise herausgerissen. „Ich bin fassungslos“ , sagt der Leiter des Tiefbauamtes. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass sich das Tiefbauamt an dieser Stelle mit „massiver Beschädigung“ konfrontiert sieht: Es ist das dritte Mal binnen kurzer Zeit (die BNN berichteten). Das Tiefbauamt sperrte daraufhin erneut aus Sicherheitsgründen die Rampe der Weiherfeldbrücke. Die Sperrung hielt nicht lange: In der Nacht zum Montag hatten Unbekannte die rot-weißen, mit Ketten gesicherten Absperrgitter zur Seite geschoben.
Von einem „Dummejungenstreich“ kann bei den Vorfällen an der Brückenrampe im Weiherfeld nicht die Rede sein. „Hier wurde mit massiver Gewalt vorgegangen“, sagt Kissel. „Ich habe bisher nichts Vergleichbares erlebt.“ Das Tiefbauamt hat Strafanzeige gestellt und möchte an diesem Dienstag bekannt geben, wie es an der Rampe nun weiter gehen soll. Am Montag habe man sich mit dem Ordnungsamt in der Sache beraten. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen Sachbeschädigung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf BNN-Anfrage mit. Beamte kontrollierten regelmäßig die Stelle, teilweise auch unauffällig. Die erneute Zerstörung macht auch Gisela Fischer sprachlos. „Ich kann es mir gar nicht erklären. Da gehen Leute mit krimineller Intension vor“, stellt die stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock fest. „Es ist eine ganz normale Baustelle, aber wenn ich mir vorstelle, welchen Aufwand die Stadt hier betreiben muss, um die Bürger zufrieden zu stellen …“
Aber der Reihe nach: Anfang September begannen die Bauarbeiten in der Straße Links der Alb. Dort werden im Bereich zwischen Neckarplatz und Dreisamstraße die Abwasserkanäle erneuert. Mit dem Baubeginn wurde auch die Rampe an der Weiherfeldbrücke für Radfahrer gesperrt. Nur noch Fußgänger durften passieren. Zu groß war die Sorge der Stadt, dass es zwischen herunterrollenden Radfahrern und Baufahrzeugen zu gefährlichen Situationen kommen könnte. Aber kaum ein Radfahrer hielt sich an die Sperrung. Die Schilder wurden ignoriert, die Absperrgitter zur Seite geräumt. Die Stadt sah dringenden Handlungsbedarf und sperrte die Rampe Ende September komplett. Das wiederum ließ Bürgers Seele hochkochen. Gerade die Umleitung, die Radfahrer von der Neckarstraße in einem spitzen Winkel auf den Neckarplatz führt, berge viel Gefahrenpotenzial, argumentierten Bürger und forderten: „Rampe wieder auf!“ Es wurde eine Online-Petition gestartet. Das Ordnungsamt und das Tiefbauamt reagierte. Am 18. Oktober kamen Vertreter der Stadt und des Bürgervereins sowie rund 50 Bürger an der Brückenrampe zusammen. Dort verkündete Günter Cranz, der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, dass die Sperrung aufgehoben wird. Jedoch erst nachdem auf der Rampe querstehende Gitter eingebaut wurden. Diese sollten Unfälle zwischen sehr zügig herunterfahrenden Radlern und Autos vermeiden. Das Tiefbauamt machte sich gleich an die Arbeit.
Die geplante Eröffnung der Rampe am 24. Oktober fiel jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Unbekannte rissen in der Nacht zum Mittwoch die Barrieren heraus und warfen sie in die Alb. Das Tiefbauamt richtete wieder alles – mit dem Ergebnis, dass sich den Mitarbeitern am Donnerstagmorgen erneut ein Bild der Verwüstung bot. Wieder wurde die Rampe gesperrt, die Absperrgitter mit dicken Ketten gesichert.
Mitte vergangener Woche wurde die Rampe dann wieder frei gegeben. Doch der Frieden hielt gerade mal zwei Tage. In der Nacht zum Freitag gingen Unbekannte erneut mit massiver Gewalt vor und rissen ein Teil der Barrieren heraus.

 

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SO WAR DAS NICHT GEDACHT: Radfahrer passieren die Radwegrampe, die eigentlich gesperrt ist. Unbekannte haben erneut Teile der Bremsgitter herausgerissen und später auch noch die vom Tiefbauamt angebrachten Absperrgitter entfernt. Foto: jodo
 
 
 

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