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20.10.2018

BNN: Neue Lösung mit Barrieren - Ortstermin wegen Rampensperrung an der Weiherfeldbrücke


 
Rampensperrung an der Weiherfeldbrücke sorgt bei Bürgern für Unmut / Unterschriften gesammelt

 Von unserem Redaktionsmitglied Patrizia Kaluzny

Eigentlich geht es im Weiherfeld beschaulich zu. Wäre da nicht eine Baustelle des Tiefbauamtes, die Bürgers Seele hochkochen lässt. Wobei es nicht die Baustelle selbst ist – in der Straße Links der Alb werden alte Kanäle erneuert –, es ist vielmehr die damit einhergehende Umleitung, die für Ärger sorgt. Denn die Rampe an der Weiherfeldbrücke ist eine wichtige Verbindung. Sie führt zur Straße Links der Alb und zum Weg über die Kappesbrücke und damit in den Dammerstock. Seit Ende September ist sie in beide Richtungen gesperrt. Fußgänger und Radfahrer müssen eine Umleitung laufen und fahren, die sie über die Neckar- und Dreisamstraße oder von der Neckarstraße in einem spitzen Winkel auf den Neckarplatz führt. Und gerade Letzteres berge viel Gefahrenpotenzial, ärgern sich Betroffene.
Fotoaufnahmen, die „brenzlige Situationen“ dokumentieren, werden herumgereicht. Eine zeigt das Aufeinandertreffen eines Baggers und dreier Rad fahrender Schüler. Diese Stelle sei sehr eng und schwer einsehbar. Vor allem morgens vor Schulbeginn und nachmittags seien dort mehrere hundert Kinder und Jugendliche unterwegs. Eine sehr gefährliche Situation, finden Frank Thissen und Andreas Sexauer. In einem Brief an Baubürgermeister Daniel Fluhrer forderten die beiden Anwohner und selbst passionierte Radfahrer daher die Rücknahme der Rampen-Sperrung. Mehr noch: Sie starteten eine Online-Petition, bei der in kurzer Zeit mehr als 220 Unterschriften zusammenkamen. Diese überreichten sie am Donnerstagnachmittag bei einer Ortsbegehung mit dem Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock an die Verantwortlichen beim Ordnungsamt und beim Tiefbauamt.
Die Vertreter der Ämter stehen an diesem Nachmittag nicht nur den beiden „Vorkämpfern“ gegenüber. Rund 50 Bürger wollen die Sache erörtern und melden sich rege zu Wort. Als der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Günter Cranz, schließlich verkündet, dass die rot-weißen Absperrgitter in der kommenden Woche fallen und die Rampe wieder geöffnet wird, brandet Beifall auf. Doch Cranz schickt gleich ein „Aber“ nach: Die Radfahrer werden auf der Rampe durch querstehende Gitter ausgebremst. Das sei notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten und Unfälle zwischen sehr zügig herunterfahrenden Radlern, Autos und Baustellenfahrzeugen zu vermeiden.
Die Barrieren, die in den nächsten Tagen eingebaut werden, stoßen nicht bei allen Bürgern auf Gegenliebe. Doch für Martin Kissel, den Leiter des Tiefbauamtes, der selbst diese Strecke zweimal am Tag mit dem Fahrrad fährt, gibt es keine Alternative: „Wir machen nichts leichtfertig, es geht auch immer um Risikoabwägung. Wir wollen hier keinen Unfall haben.“ Die Verkehrssicherheit hat die oberste Priorität, wird Kissel nicht müde zu betonen. Anfang September hatten die Bauarbeiten Links der Alb begonnen. Dort werden noch bis voraussichtlich Juni 2019 die alten Regen- und Schmutzwasserkanäle ersetzt. Mit dem Baubeginn wurde auch die Rampe gesperrt. „Allerdings zunächst nur für Radfahrer“, wie Thomas Schäfer, Sachgebietsleiter Entwässerung beim Tiefbauamt, erläutert. Fußgänger durften weiter passieren. Das Problem: Kaum ein Radler hielt sich an die Sperrung, teilweise wurden die Gitter zur Seite gestellt. „Ich konnte es selbst mehrfach beobachten, mit welchem Tempo die Radfahrer die Rampe herunterrasten“, berichtet Schäfer. Kaum auszudenken, wenn es zu einem Unfall mit einem Baufahrzeug gekommen wäre. Das Risiko war den Verantwortlichen zu hoch. Deshalb sperrten sie rund drei Wochen später die Rampe komplett und sicherten die Absperrgitter mit Ketten.
„Das sah aus wie ein Schildbürgerstreich!“ kritisieren dagegen einige Bürger das Vorgehen. Sie hätten sich Schilder mit einer Erklärung oder Begründung für die Sperrung gewünscht. Kissel und Cranz versprechen für die Zukunft eine intensivere Aufklärung.
Zufrieden mit der neuen Lösung – Öffnung der Rampe, jedoch mit eingebauten Brems-Gittern – zeigten sich Gisela Fischer, stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins, und Wolfgang Seilstorfer vom Vorstand. Peter Weber, der Leiter des Polizeipostens Rüppurr, kündigte an, die Situation vor Ort zu beobachten und vor allem die Schüler gegebenenfalls anzusprechen und für die Gefahr zu sensibilisieren.
 

 

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AUF GROSSES INTERESSE stieß am Donnerstagnachmittag die Ortsbegehung im Weiherfeld. Thema war die Sperrung der Rampe an der Weiherfeldbrücke, die bei Bürgern auf Kritik stieß. Foto: jodo
 
 
 

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