Anmelden

Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock

Aktuell Archiv Veröffentlichen Abonnieren

< zurück

23.12.2017

BNN: Fußgänger fordern ihren Raum ein

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 22.12.2017
 
Legalisiertes Gehwegparken soll 2018 eingeführt sein
Ab Januar Tests in vier Stadtteilen

Von unserem Mitarbeiter Ekart Kinkel
Noch bis zum Ende des Jahres können Bewohner aus Grünwinkel, Oberreut, Weiherfeld-Dammerstock sowie Beiertheim und Bulach ihre Vorschläge zur Legalisierung des Gehwegparkens kund tun. Anfang des Jahres wird dann vom Stadtplanungsamt ein Parkkonzept für die vier südwestlichen Stadtteile erstellt und sobald es das Wetter zulässt, werden an einigen Straßenabschnitten pinkfarbene Probemarkierungen auf Fahrbahn und Gehweg aufgesprüht. „Nach einer zweiwöchigen Testphase werden dann die endgültigen weißen Markierungen aufgetragen“, betont Verkehrsplanerin Birke Bronner. Dieses Verfahren habe sich in den vergangenen Monaten bewährt, erst vor wenigen Wochen wurde das legalisierte Gehwegparken in Neureut in die Tat umgesetzt. Ohnehin hat das Projekt seit Beginn vor drei Jahren in den drei Pilotstadtteilen Südstadt, Knielingen und Nordweststadt an Dynamik gewonnen und mittlerweile haben Stadtplanungsamt und Ordnungsamt auch für Hagsfeld, Waldstadt, Nordstadt sowie östliche und westliche Innenstadt ein Parkkonzept erstellt. „Bis Ende 2018 werden wir das Projekt in der ganzen Stadt umgesetzt haben“, kündigt Ordnungsamtsleiter Björn Weiße an. In einigen Stadtteilen hat das Verfahren bereits begonnen, in Durlach, Rüppurr, Rintheim, Wolfartsweier, Hohenwettersbach und Stupferich werden Bürgervereine ab Frühjahr über die geplanten Schritte bis zur Umsetzung informiert. Ab Anfang 2019 ist in Karlsruhe das Parken auf einem Gehweg dann nur noch in Straßenabschnitten mit einer entsprechenden Markierung erlaubt. Bisher wird das Gehwegparken von den Mitarbeitern des Ordnungsamts noch toleriert, wenn auf dem Bürgersteig noch mindestens 1,20 Meter Platz bleiben. „Das ist allerdings recht knapp bemessen“, stellt Weiße klar, und deshalb werden in den bisherigen Projektstadtteilen auch nur Gehwege mit einer Mindestbreite von 2,10 Metern (50 Zentimeter für die Autos und 1,60 Meter für Fußgänger und Kinder auf Fahrrädern) zum Parken freigegeben.
Allerdings ist das Abstellen der Autos auf den Bürgersteigen nur eine von mehreren Möglichkeiten zur Neuordnung des Parkraums. Wo die Straßen breit genug sind, können Autos auf beiden Seiten am Straßenrand abgestellt werden. Bei schmaleren Straßen sucht das Stadtplanungsamt nach Lösungen und bringt Markierungen an. „Natürlich fallen dadurch auch Parkplätze weg und deshalb appellieren wir an die Bürger, in solchen Straßen aus Gründen der Fairness ihre Einfahrten und Garagen zum Abstellen der Autos zu nutzen“, so Weiße.
Ohnehin werden in jedem Stadtteil die Vorschläge aus der Bürgerschaft nach Möglichkeit in die Planungen einbezogen. „Das Thema Verkehr ist hochsensibel und natürlich haben Fußgänger und Autofahrer bezüglich der neuen Regelungen teilweise komplett unterschiedliche Ansichten“, so Weiße. Trotz zahlreicher Diskussionen sei die Beteiligung der Anwohner dank der frühzeitigen Einbindung der Bürgervereine überaus zufriedenstellend. Wegen des hohen personellen und planerischen Aufwands stand Weiße dem Projekt nach eigenen Angaben anfangs zwar skeptisch gegenüber, doch mittlerweile sieht der oberste Ordnungshüter vor allem die vielen Vorteile. „Durch die Markierungen gibt es klare Regeln und deutlich weniger Diskussionen. Das erleichtert auch unseren Mitarbeitern die tägliche Arbeit“, so Weiße.
Der Grund für die Umsetzung des Projekts war für Weiße aber ein anderer: „Die Fußgänger fordern zu Recht ihren Raum ein und für Menschen mit Rollator oder Eltern mit Kinderwägen war die Situation an vielen Stellen nicht mehr tragbar“.

 

150393782!1
Zwei Räder auf dem Gehweg haben viele Autos, die in der Südstadt geparkt werden. Das Stadtplanungsamt sucht nach einer Lösung. Foto: Donecker
 
 
 

Kommentare


Kommentieren

Um Kommentare einzugeben, müssen Sie sich anmelden.

Email facebook twitter