Vor-Ort-Termin
Ende Juli fand zum Thema „Verkehrsprobleme rund um Weiherfeld und
Dammerstock“ ein Vor-Ort-Termin mit der Staatssekretärin Dr. G. Splett vom
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg sowie mit dem
Landtagsabgeordneten J. Stober (SPD) statt. Per Fahrrad ging es zu den für uns
kritischen Stellen, wie Südtangente, Schwarzwaldbrücke, Ettlinger Allee und
DB-Linien entlang des Weiherfelds. So ließ sich ein anschauliches Bild über die
uns diesbezüglich bedrängenden Probleme vermitteln.
Wenn auch nicht unmittelbar zuständig für einige der vorgetragenen und
besichtigten Probleme, sagten die Gäste jedoch zu, dass sie sich - im Rahmen
ihrer Zuständigkeiten - für unsere Belange einsetzen werden. Das gilt
insbesondere für unsere Forderungen nach Abschirmung der Wohngebiete vom
Bahnlärm, der - laut Auskunft des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Verkehr Baden-Württemberg im Januar diesen Jahres - derzeit, und in der Prognose
bis 2025, wie folgt verursacht ist: Zur Zeit fahren am Weiherfeld entlang 149
Güterzugseinheiten/Tag, 2025 werden es 247 sein. Hinzu kommen aktuell 100
weitere Züge des Nah- und Fernverkehrs, also insgesamt 249 Züge, und 2025 insg.
494 Einheiten. Über die Durmersheimer Strecke, die bei den Gütergleisen erst
unmittelbar vor Weiherfeld nach Westen abzweigt, fahren heute 56 Güterzüge/Tag
und bis 2025 werden es täglich 130 sein. Auch hier kommt dann noch der Personen-
sowie Fernverkehr hinzu, der z.Zt. 164 Einheiten/Tag umfasst und 2025 mindestens
- zusätzlich zum Güterzugverkehr - weitere 130 Züge.
Wir haben hier zu 80 Prozent Süd-West-Wetterlagen. Ein tatsächlich wirksamer
Schallschutz für unsere Wohngebiete ist demnach nur durch geeignete bauliche
Abschirmmaßnahmen entlang aller DB-Gleise erreichbar, die bis zu den Rüppurrer
Wiesen - und dort bis zur Autobahn - reichen.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass es gegenüber der DB wohl nur eine Chance
auf Gehör für unsere Belange gibt, wenn sowohl die Stadt als auch das Land voll
hinter unseren Anliegen stehen.
Wiedereröffnung Metzgerei im Weiherfeld
Gemäß der uns bei Redaktionsschluss vorliegenden Informationen wird - nach
dem ziemlich abrupten Filialenschluss „Kunzmann“ vor einigen Monaten - in der
Enzstraße wieder eine Metzgerei öffnen. Darüber freuen wir uns sehr, denn damit
ist die diesbezügliche Nahversorgung der hiesigen Bevölkerung, ein Thema, dem
wir uns seit langem immer wieder annehmen, zurück auf dem früheren Stand.
Sanierung der vorhandenen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik
In Teilbereichen von Weiherfeld und Dammerstock sind, so eine Mitteilung des
Tiefbauamtes an uns, für die Straßenbeleuchtung derzeit noch
Quecksilberdampfhochdrucklampen (HME) eingesetzt. Diese Leuchten entsprechen,
vor allem bezüglich des Energieverbrauchs, nicht mehr dem heutigen Standard. Die
Systemleistung dieser Lampen beträgt 89 Watt pro Leuchte. Die neuen LED-Leuchten
haben eine Anschlussleistung von 23 Watt und erreichen bei der gegebenen
Geometrie die geforderte Beleuchtungsklasse S5 entsprechend der DIN-Norm 13201.
Im Dammerstock stehen 30 Leuchten, verteilt auf die Koblenzer-, Kehler- und
Speyerer Straße, im Focus des Sanierungsprogramms. Im Weiherfeld sollen in
diesem Herbst 64 Leuchten, verteilt auf die Acher-, Blauen-, Feldberg- (incl.
Feld- bergplatz), Kandel-, Kinzig-, Main-, Murg-, Oos- und Tauberstraße, saniert
werden. Unter:
http://www.karlsruhe.de/b3/bauen/tiefbau/strassenverkehr/strassenbeleuchtung
sind dazu weitere Informationen abrufbar.
Der Dammerstock ein bevorzugtes Wohngebiet
Im Rahmen der Aktion „Stadtteile unter der Lupe“ führten die Badischen
Neuesten Nachrichten in der letzten Augustwoche eine
ausführliche Berichterstattung über den Dammerstock sowie eine
Befragung der Bevölkerung
zu verschiedenen Aspekten des Wohnens hier durch. Gefragt wurde z.B. nach dem
besonderen Charme des Stadtteils, nach den Belastungen durch den Verkehr, nach
der dortigen Nahversorgung, zur Situation mit Kindergarten- und Hortplätzen
sowie den Wünschen für eine Verbesserung der Situation im Dammerstock (s.
BNN v. 27./28.8.).
Die Bürger stellten dem Dammerstock ein gutes Zeugnis aus, forderten aber
zugleich deutlich mehr Lärmschutz.
Zusammengefasst erhielt das Gebiet folgende Noten: Wohnqualität: 1,8;
Einkaufssituation: 2,8; Parkplatzsituation: 2,6; Angebote zur Kinderbetreuung:
2; Anschluss an den ÖPNV: 1,6 (s. BNN v. 29.8.).
Es bestätigte sich, was auch dem Bürgerverein seit Jahren ein besonderes
Anliegen ist, dass vor allem die Verkehrsbelastungen durch die Südtangente, die
Ettlinger Allee und die Bundesbahnlinien, die das Wohngebiet „einschnüren“,
beklagt werden. Der Bürgerverein ist bei der Reduzierung dieser Probleme bisher
leider nicht wirklich vorangekommen. So ist z.B. die am Wohngebiet
vorbeiführende Südtangente im Lärmaktionsplan der Stadt - trotz der täglich dort
fahrenden 90.000 Fahrzeuge - nicht als „hot spot“ eingestuft und wird daher
leider nicht mit der aus unserer Sicht notwendigen Priorität behandelt.
Bei den ebenfalls beanstandeten Belastungen durch die DB-Linien sieht die Bahn
derzeit und zukünftig keinen Handlungsbedarf (dies gilt auch für das
Weiherfeld), was nach unserer täglichen Erfahrung vollkommen unverständlich ist.
Auch hier wird der Bürgerverein weiter, zusammen mit anderen, „dicke Bretter
bohren“ müssen.
Dr. L. Werner